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Niels-Stensen-Kliniken stellen sich zukunftsgerichtet auf
NSK-Verbundweit
Die Niels-Stensen-Kliniken haben die Medizinstrategie 2028 vorgestellt. Durch die damit verbundene Neuausrichtung will sich der Klinikverbund für die Zukunft aufstellen und so nicht nur die medizinische Versorgung der Patienten in der Region Osnabrück langfristig sichern, sondern ebenso wirtschaftlich wieder gesund und stark werden. „Wie nahezu alle Krankenhäuser in Deutschland haben auch wir aktuell große Herausforderungen zu bewältigen“, erläutert Christina Jaax, seit Februar Geschäftsführerin der Niels-Stensen-Kliniken GmbH, und verweist damit auf bundesweit schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen für Krankenhäuser, den Fachkräftemangel, weniger stationäre Patienten aufgrund des Trends zu ambulanten Behandlungen und nicht zuletzt auf die bevorstehende Krankenhausreform.
Schwerpunkte für verbesserte Versorgungsqualität
„Als größter Gesundheitsdienstleister und Arbeitgeber für die gesamte Region Osnabrück tragen wir eine große Verantwortung. Wir wollen sowohl die medizinische und pflegerische Versorgungsqualität als auch Arbeitsplätze in der Region langfristig sichern“, erklärt Jaax die Hintergründe der Medizinstrategie 2028. „Deshalb nehmen wir jetzt strukturelle Veränderungen vor, die sich an den Rahmenbedingungen der Krankenhausreform orientieren: Wir bündeln unsere Kräfte und bilden klare medizinische Schwerpunkte. Damit stärken wir die Qualität der Versorgung unserer Patientinnen und Patienten.“
So werden am Franziskus-Hospital Harderberg der onkologische und orthopädische Schwerpunkt sowie die Lungenmedizin ausgebaut und am Christlichen Klinikum Melle wird das geriatrische Zentrum unter anderem mit der Palliativmedizin gestärkt. Weiterhin wird beim Maximalversorger Marienhospital Osnabrück (MHO) das Neurozentrum mit den Angeboten des kardiovaskulären Zentrums und des Traumazentrums am MHO-Standort an der Bischofsstraße zusammengeführt.
Einschneidende strukturelle Maßnahmen nicht zu vermeiden
„Die Medizinstrategie 2028 haben wir in den vergangenen Monaten unter sorgfältiger Abwägung der künftigen Patientenversorgung in der Region Osnabrück, der Auswirkung auf unsere Mitarbeitenden und Modellierung vieler Alternativen erarbeitet“, erklärt Christina Jaax. „Uns ist sehr bewusst, dass es Maßnahmen der Medizinstrategie gibt, die mit guten Argumenten kritisiert werden können – mit isoliertem Blick auf den jeweiligen Standort. Wir mussten jedoch eine Entscheidung treffen, die aus unserer Sicht die Zukunft des Gesamtverbundes sichert.“ Die Schwerpunktbildung geht einher mit Leistungsverlagerungen, die im Stadtgebiet insbesondere den Standort Natruper Holz und im Landkreis den Standort Ostercappeln betreffen: Der MHO-Standort Natruper Holz wird früher als geplant größtenteils an die Bischofsstraße verlagert. Das Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln wird zum August 2025 als Krankenhausstandort geschlossen. Die stationären medizinischen Leistungen beider Standorte werden an den MHO-Standort Bischofsstraße in Osnabrück, an das Christliche Klinikum Melle und an das Franziskus-Hospital Harderberg der Niels-Stensen-Kliniken verlagert.
Ärztemangel in der Geburtshilfe
„Mit großem Bedauern müssen wir mitteilen, dass wir die Geburtshilfe und Gynäkologie in Melle und die Geburtshilfe am Harderberg aufgrund des Fachkräftemangels im ärztlichen Bereich nicht aufrechterhalten können“, sagt Christina Jaax. Trotz intensiver, jahrelanger Bemühungen finden sich keine Fachärztinnen oder Fachärzte. Gleichwohl haben werdende Mütter sowie Neugeborene einen Anspruch auf eine optimale Versorgung. Dafür sind stabile und verlässliche Strukturen zwingend notwendig. Diese konnten seit Monaten nur durch allergrößte Belastung der Mitarbeitenden gewährleistet werden. Die Leistungen der beiden Kliniken werden daher ins Perinatalzentrum des MHOs verlagert. Dort sind für alle werdenden Eltern und Neugeborenen ausreichend Kapazitäten vorhanden.
„Für viele Mitarbeitende wird sich mit der Umsetzung der Medizinstrategie in den nächsten Monaten ihr Arbeitsumfeld, ihr Arbeitsort und die Teamzusammenstellung stark verändern“, ergänzt Bernd Runde, der in der Geschäftsführung für Personalthemen verantwortlich zeichnet. „Gemeinsam mit der Mitarbeitervertretung werden wir im Rahmen eines Sozialplans die wirtschaftlichen Folgen weitgehend abmildern. Gleichzeitig können wir zum jetzigen Zeitpunkt betriebsbedingte Kündigungen nicht ausschließen.“
„Wir sind davon überzeugt, dass es sich dennoch lohnt, diesen Weg zu gehen. Denn durch die strukturelle Neuaufstellung stärken wir langfristig die Qualität der Versorgung der Patientinnen und Patienten in der Region Osnabrück und können Arbeitsplätze erhalten“, betont Christina Jaax.
Weitere Details zur Medizinstrategie 2028 auf www.nsk.de/medizinstrategie