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Brustkrebspatientin mit neuen Methoden geholfen
FHH - Franziskus-Hospital Harderberg
Einer Patientin mit Brustkrebs konnte am Franziskus-Hospital Harderberg der Niels-Stensen-Kliniken ohne Chemotherapie geholfen werden. Noch vor mehreren Jahren wäre das in dieser Form wohl nicht möglich gewesen, sagt Chefarzt PD Dr. Thorsten Heilmann. Die medizinische Entwicklung sei mit großen Schritten vorangekommen. Die Chemotherapie sei oft ein Angstgegner - doch sie werde heute nur noch sehr gezielt und bedacht eingesetzt, so der Chefarzt. Möglich werde das aber nicht zuletzt auch durch das aktive Mittun der Patientinnen, so wie bei Kerstin Tappmeyer (51) aus Osnabrück. Sie ist eine von jährlich 70.000 Brustkrebsneuerkrankten in Deutschland.
Die Osnabrückerin erhielt die Diagnose im Rahmen eines Mammographie-Screenings und wandte sich daraufhin an das Brustzentrum im Franziskus-Hospital Harderberg der Niels-Stensen-Kliniken. Untersuchungen ergaben, dass der Tumor bei Kerstin Tappmeyer zwar hormonabhängig, aber überdurchschnittlich schnell wuchs.
Die Patientin bekam eine Anti-Hormontherapie aus zwei Medikamenten, die die Hormonproduktion der Eierstöcke drosseln und gleichzeitig Bindungsstellen für Wachstumsfaktoren zur Krebszellenteilung blockieren. Mit Erfolg, die Anti-Hormontherapie senkte die Wachstumsgeschwindigkeit des Tumors von über dreißig auf nur sechs Prozent. Genetische Untersuchungen des Tumorgewebes (ein sogenannter OncotypeDX-Test) lieferten zusätzliche, wertvolle Informationen zur Therapieplanung.
Aber auch das aktive Mitwirken der Patientin war gefordert und Kerstin Tappmeyer war von Anfang an mit hoher Motivation dabei. Sie verzichtete größtenteils auf Kaffee, auf Alkohol, änderte ihre Ernährung und bewegte sich viel. Hierdurch ließen sich auch die Nebenwirkungen besser ertragen.
Nach erfolgreicher operativer Entfernung des Tumors führt Kerstin Tappmeyer die Anti-Hormontherapie jetzt für mehrere Jahre fort. Auch ihren gesundheitsfördernden Lebensstil behält sie bei. Die Patientin möchte auch anderen Patientinnen Mut machen, die Therapie mit vollem Einsatz anzugehen.
Gerade Bewegung sei ein wichtiger Faktor, erläutert Dr. Heilmann. Drei bis fünf Stunden Walking pro Woche reichten schon aus. Gemeinsam mit den Patientinnen könne therapeutisch viel erreicht werden. Kerstin Tappmeyer zeigt, dass es klappt.