Der Ersatz des Ersatzes

CKM - Christliches Klinikum Melle

Prothesenwechsel im CKM

Der Einsatz von künstlichen Gelenken, aber auch der rechtzeitige Wechsel sind bei den Orthopäden am Christlichen Klinikum Melle (CKM) der Niels-Stensen-Kliniken in guten Händen. Beides werde fast täglich hier praktiziert, sagt Dr. Henning Kleveman, der nun auch bei Rainer Schlentzek (64) aus Borgloh ein etwa 11 Jahre altes künstliches Kniegelenk ausgetauscht hat.

„Wichtig ist, dass der Austausch nicht erst erfolgt, wenn schon Schmerzen auftreten“, so Dr. Kleveman, dann sei es meist schon zu spät.

Rainer Schlentzek kam eigentlich rechtzeitig. Er war regelmäßig alle 2 Jahre zur Routinekontrolle im CKM und dabei wurde festgestellt, dass der Abrieb des Kunststoff-Inlays so groß war, dass ein Wechsel angezeigt war. Dann entwickelten sich aber in wenigen Monaten Knochenzysten. So wurde die komplette Prothese gewechselt. Statt einer einfachen Prothese erhielt Rainer Schlentzek nun eine sogenannte gekoppelte Prothese, im Oktober 2022 die erste, elf Monate später die zweite. 

Diese Prothesen sollten nun länger halten, „für die Ewigkeit“, so Dr. Kleveman. Das hänge auch mit dem medizinischen Fortschritt zusammen. Denn mittlerweile würden die Inlays mit Neutronenstrahlen beschossen und mit Vitamin E versetzt. Das verlangsame den Alterungsprozesse im Kunststoff. Trotzdem muss die knöcherne Verankerung regelmäßig kontrolliert werden.

Mehr als 400.000 künstliche Hüft- und Kniegelenke werden in Deutschland pro Jahr eingesetzt. Die Operation gehört damit zu den häufigsten. Ein Gelenkersatz sei aber immer nur ein Ersatz, sagt Kleveman, könne nie so gut sein wie das Original.

Wenn eine Streckhemmung einsetze, also die Patienten die Knie nicht mehr gerade bekommen, dann bringe längeres Warten nichts mehr. Die Streckhemmung führe dazu, dass sich die Sehnen in den Kniekehlen verkürzten und das Knie steif werde. Dies auszugleichen, sei schwierig. Es sei daher Aufgabe der Ärzte, den richtigen Zeitpunkt für die Operation zu bestimmen. „Manche Patienten müssen wir bremsen und anderen Mut machen.“