Für viele Patient*innen mit Lungenkrebs spielen schwer beherrschbare Krankheitssymptome und eine palliativmedizinische Begleitung bereits bei Diagnosestellung oder auch im frühen Erkrankungsverlauf eine gro- ße Rolle. Unser Lungenzentrum hat seit vielen Jahren mit der Palliativstation und der SAPV an seinem Hauptstandort in Ostercappeln eine exzellente Versorgung und Betreuung, sozusagen „auf Zuruf“ und vor Ort.

Durch das zunehmende Wachstum der Klinik für Thoraxonkologie am Franziskus-Hospital in den letzten Jahren nahm der palliativmedizinische Versorgungsbedarf aber stetig zu, außerdem fehlte es an wohnortnaher stationärer Palliativversorgung im Südkreis. Nach einer spannenden Planungs- und Bauphase konnten wir Ende Januar 2020 im frisch sanierten B-Flügel des Krankenhauses eine weitere Palliativstation des Niels-Stensen-Verbundes mit zehn Betten (alle in Einzelzimmern) einweihen und damit diese Lücke schließen.

Einen besonderen Aspekt dieser Palliativstation möchten wir hier erwähnen: Die am Harderberg ansässigen Klinikbereiche mit ihrem onkologischen Schwerpunkt und der Praxis für Strahlentherapie rücken die frühe palliative und symptomorientierte Betreuung (early palliative care) in den Blickpunkt. Viele Patient*innen mit hoher Symptomlast können hier eine stationäre Bestrahlung und Symptomoptimierung bekommen; das führt zu einer enormen Verbesserung der Versorgungsqualität und wurde von Beginn an sehr gut angenommen.

Das neu entstandene Team musste sich unter den besonderen Bedingungen und Schwierigkeiten der Corona-Pandemie zusammenfinden: Die Isolation durch Besuchseinschränkungen stellte gerade für eine Palliativeinheit eine besondere Herausforderung für das Team dar, dazu kamen Phasen mit vielen Krankheitsfällen im Ärzt*innen- und Pflegeteam – kein leichter Start, aber Grund, allen im Team um Frau Wiebke Schrader als Oberärztin und Frau Beate Olliges als pflegerische Stationsleitung an dieser Stelle sehr zu danken.