Behandlungsangebote

• Erstellung eines Behandlungsplans

• Therapeutische Gespräche

• medikamentöse Behandlung

• Notfallbehandlung in Krisen

• Unterstützung bei der Alltagsbewältigung

• Angehörigengespräche

• verschiedene Gruppenangebote

Gruppenangebote

Depressionsgruppe

Dieses kognitiv-verhaltenstherapeutische Behandlungsprogramm richtet sich an Patient*innen, die an einer depressiven Störung leiden. Es besteht aus psychoedukativen Bausteinen, die den Betroffenen helfen sollen, besser mit dieser Erkrankung umzugehen. In zehn wöchentlich stattfindenden Sitzungen möchten wir vor allem das Verständnis für die Erkrankung verbessern und den Patient*innen Strategien im Umgang mit Depressionen vorstellen, welche dann erprobt werden können. Darüber hinaus werden Themen wie Achtsamkeit, Ressourcen und Rückfallprophylaxe behandelt

Skillsgruppe

Dies ist ein Behandlungsprogramm, welches für Patient*innen entwickelt wurde, die vor allem an Schwierigkeiten mit der Regulierung von Gefühlen leiden. Das Behandlungsprogramm besteht aus einem verhaltenstherapeutischen Gruppentraining, das sich speziell dem Aufbau von Fertigkeiten (Skills) widmet. Es richtet sich nach den Vorgaben der Dialektisch-Behavioralen-Therapie (DBT) und beinhaltet die grundlegenden Module des Interaktiven Skillstraining für Borderline-Patient*innen. In wöchentlichen Terminen werden die Patient*innen über einen Zeitraum von etwa eineinhalb Jahren von uns darin unterstützt, in folgenden Bereichen Fertigkeiten zu entwickeln: Achtsamkeit für sich selbst, Spannungs- und Frustrationstoleranz, Umgang mit Gefühlen, zwischenmenschliche Beziehungsfähigkeit, Selbstwert.

Selbstwertgruppe

Selbstwertprobleme können Entstehungsfaktor für eine Vielzahl psychischer Erkrankungen sein. Darüber hinaus können psychische Erkrankungen, vor allem chronischer Natur, einen erheblichen Einfluss auf das Selbstwerterleben haben. Dieses kognitiv-verhaltenstherapeutische Gruppenprogramm richtet sich an Patient*innen, die unter einem geringen Selbstwert leiden. In der Gruppentherapie soll zunächst der Erwerb von Wissen über das Konzept des Selbstwerts sowie angrenzende Konstrukte sowie die Verbesserung des Verständnisses für die Entstehung und Aufrechterhaltung eines geringen Selbstwerts im Fokus stehen. Im weiteren Verlauf soll das Selbstwerterleben der Teilnehmer*innen mit Hilfe verschiedener Methoden sukzessive verbessert werden. Die Teilnehmer*innen können lernen, verschiedene Aspekte bei der Selbstbewertung zu berücksichtigen, ungünstige Bewertungsmuster zu erkennen und zu verändern sowie Verhaltensweisen zu etablieren, die ein positives Selbstwerterleben fördern.

Entspannungsgruppe

Dieses Gruppenangebot richtet sich vorwiegend an Patient*innen mit Angst/ und Panikstörungen, sowie depressive Erkrankungen und Persönlichkeitsstörungen. Die Anzahl der Patient*innen ist auf max. 8 Personen begrenzt. Sie findet einmal wöchentlich donnerstags abends statt. Die Gruppe beginnt mit einer kurzen Befindlichkeitsrunde und einer Atemübung. Anschließend wird vorwiegend die PMR (Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson) unter Anleitung durchgeführt. Aber nicht nur die PMR, sondern auch Traumreisen, Übungen aus dem Achtsamkeitstraining und Imaginationsübungen werden im Wechsel durchgeführt. So können Patient*innen auch noch andere Methoden zum Spannungsabbau und zur Stressregulation erlernen. Anschließend gibt es ein kurzes Feedback. Ziel dieser Gruppe ist ein kurz-/bzw. langfristiger Stressabbau, Senken von hohem Anspannungsniveau sowie den Patient*innen ein Handwerkszeug zur Emotionsregulation aufzuzeigen und zu üben.  Der Austausch unter den Betroffenen ist dabei auch nicht zu unterschätzen. Erfahrungsgemäß werden untereinander Tipps und Tricks ausgetauscht und sich gegenseitig mental unterstützt und motiviert.

Gruppe Psychotherapie bei Adipositas

Diese Gruppe für adipöse Patient*innen hat das Ziel, eine langfristige Veränderung von Ernährung und Bewegung zu bewirken und damit zu einer Gewichtsreduktion zu führen. In insgesamt 18 Terminen, die zunächst wöchentlich und später mit niedrigerer Frequenz stattfinden, wird mit den Patient*innen eine Veränderung von ungünstigem Essverhalten, eine Motivation zu mehr körperlicher Bewegung, eine Verbesserung des Körperbildes und eine Stärkung des Selbstwertes erarbeitet.

Das Angebot richtet sich an Patient*innen mit einem BMI > 30 kg/m² oder mit einem BMI > 25kg/m² und bereits eingetretenen Folgeerkrankungen. Die kognitiv-verhaltenstherapeutischen Interventionen, die in der Gruppe eingesetzt werden, sind folgende:  Psychoedukation, Vereinbarung von Zielen, Selbstbeobachtung/Verhaltensanalyse, Kontrolle von Nahrungsreizen, kognitive Umstrukturierung, Erlernen alternativer Verhaltensweisen, Rückfallprophylaxe. Ergänzt wird unser therapeutisches Angebot durch Bewegungstherapie der hiesigen physiotherapeutischen Abteilung.

ZERA-Gruppe

ZERA steht für Zusammenhang zwischen Erkrankung, Rehabiliation und Arbeit. Es gewährleistet eine personenzentrierte Hilfeplanung im beruflichen Bereich und bietet den Klienten die Möglichkeit, sich über ihre beruflichen Wünsche, ihre Stärken und Schwächen sowie das geeignete Hilfesystem klar zu werden und realistische, sinnhafte berufliche Ziele zu formulieren. Das schrittweise Vorgehen und die gemeinsame Erarbeitung in der Gruppe fördern die Selbstbefähigung und fordern die Selbsthilfepotenziale. Durch die Bewusstmachung persönlicher und externer Ressourcen und die Klärung beruflicher Ziele werden salutogenetische Faktoren wie das Erleben von Sinnhaftigkeit, Handhabbarkeit und Verstehbarkeit gefördert. Die Gruppengröße liegt bei 6-8 Personen, Dauer: 60 Minuten, 8- 10 Gruppenstunden.

Gruppe „Ängste bewältigen“

Jeder Mensch kennt Ängste. Angst hat eine wichtige Überlebensfunktion. Wenn sie jedoch zu stark wird, kann sie zu erheblichen Einschränkungen und Problemen im alltäglichen Leben führen. In der Gruppe „Ängste bewältigen“ bietet sich über 8 Module wöchentlich die Möglichkeit, sich mit der individuellen Angsterkrankung auseinander zu setzen. Es geht darum, die verschiedenen Auswirkungen der Ängste zu erkennen und verständlich zu machen. Ziel soll es sein, Ängste zu reduzieren, weshalb im weiteren Teil der Schwerpunkt auf Behandlungsmöglichkeiten liegen soll. Es wird ein verhaltenstherapeutischer Ansatz vorgestellt, der Handlungsalternativen im Umgang mit Ängsten aufzeigen soll. Darüber hinaus soll der Einfluss von Einstellungen und Gedanken auf Ängste näher beleuchtet werden. Da jede Angst individuell entsteht, geht es schließlich auch darum, einen Zusammenhang zwischen der eigenen Lebensgeschichte und der Angsterkrankung herzustellen. Die Gruppe besteht aus 6-8 Teilnehmern und findet wöchentlich jeweils 90 Minuten statt.

Themenzentrierte Gesprächsgruppe

Die themenzentrierte Gesprächsgruppe findet einmal im Monat statt und stellt eine halboffene Gruppe dar. Im Fokus steht hier der Austausch zwischen den Patient*innen, welcher therapeutisch begleitet und geleitet wird. Das Gruppenangebot ist verhaltenstherapeutisch orientiert. Zu Beginn jeder Sitzung werden Themenvorschläge der Teilnehmer*innen gesammelt und ein bis zwei Themen festgelegt, die in der Gruppe behandelt werden sollen. Nach Möglichkeit können auch konkrete Ziele definiert und gemeinsam Lösungen erarbeitet werden.

Gruppe für Eltern mit Borderline-Störung

Auch für Eltern, die psychisch gesund sind, stellen der tägliche Umgang und die Erziehung von Kindern eine große Herausforderung und Belastung dar. Eltern mit Borderline-Störung erleben aufgrund ihrer eigenen Erkrankung besondere Schwierigkeiten im Umgang mit ihren Kindern, was sich wiederum negativ auf die Entwicklung des Kindes auswirken kann. In einem wöchentlich stattfindenden Trainingsprogramm, welches sich über 13 Gruppensitzungen erstreckt, sollen den Patient*innen sowohl Wissen wie auch verschiedene Fertigkeiten vermittelt werden, um den Umgang mit den Kindern zu verbessern. Vor allem im Umgang mit Gefühlen, Stress- und Konfliktsituationen sollen Fertigkeiten vermittelt werden.

Metakognitives Training bei Depressionen

Das D-MKT findet in einer geschlossenen Gruppe einmal wöchentlich statt. Es handelt sich um 8 Module, in denen es um eine Veränderung dysfunktionaler Denkmuster geht mit dem Schwerpunkt auf metakognitiven Prozessen. Der Begriff Metakognition bezieht sich auf die Auseinandersetzung mit den mentalen Prozessen. Automatische und meist unbewusste Denkverzerrungen im Rahmen von depressiven Erkrankungen werden anhand verschiedener Beispiele besprochen und sollen diese so bei den Teilnehmer*innen offenlegen. In jedem Modul werden alternative Denkansätze und Verhaltensweisen besprochen, die in anschließenden Hausaufgaben zur Nachbereitung im Alltag erprobt werden können.

Achtsamkeitsgruppe

Mehrmals wöchentlich bieten wir offene Achtsamkeitsgruppen gemäß des Mindfulness Based Stress Reduction (MBSR = Stressabbau durch Achtsamkeit) an. Achtsamkeit wird verstanden als das nichtwertende und bewusste Wahrnehmen des gegenwärtigen Moments. Ziel dieser Gruppen ist es, Achtsamkeit im täglichen Leben zu kultivieren und einen besseren Umgang mit Stress und damit eine innere Gelassenheit zu fördern. Achtsamkeit dient zudem als Grundlage für Skills (Fertigkeiten zum Spannungsabbau) im Rahmen der DBT. Angesprochen sind Patient*innen mit depressiven Erkrankungen, Angst- und Panikstörungen, Persönlichkeitsstörungen, Zwangsstörungen sowie auch Posttraumatische Belastungs-störungen. Inhalte der Gruppen sind u.a. Übungen zur Körperwahrnehmung, wie beispielsweise der Body-Scan, verschiedenste Atemübungen- und Techniken, geleitete Geh- und Sitzmeditationen, Traumreisen, Klangschale etc. Integration der Übungen in Alltagssituationen. Auch psychoedukative Grundlagen zum Thema Stress und Achtsamkeit werden besprochen.

Freizeitgruppen

Die Freizeitgruppen finden im monatlichen Rhythmus statt. Es sind geschlossene Gruppen. Die Patient*innen werden von den Therapeuten und Ärzten vorgeschlagen. Die Pflegekräfte verteilen die Patient*innen auf die Gruppen. Pro Freizeitgruppe sind maximal 8 Teilnehmer vorgesehen. Momentan gibt es drei Freizeitgruppen. Die einzelnen Gruppen planen jeweils ihre Aktivitäten für ein Halbjahr vor. Für Fahrten stehen auch Fahrzeuge zur Verfügung. Monatlich steht der PIA ein Budget über 50 € zur Verfügung, die anteilsweise für Gruppenaktivitäten (backen, basteln, etc.) genutzt werden können. Der Verzehr in Gaststätten und Eintrittskarten müssen von den Patient*innen selber getragen werden. In Ausnahmefällen unterstützen wir finanziell die Patient*innen. Zweimal im Jahr treffen sich alle Freizeitgruppen. Einmal, um zusammen zu grillen und einmal, um gemeinsam eine Weihnachtsfeier zu feiern. Den Patient*innen wird es ermöglicht, sich mit anderen psychisch Erkrankten auszutauschen, sich gegenseitig zu unterstützen und gemeinsame Aktivitäten auszuüben. Die Teilnehmer haben sich teilweise in WhatsApp-Gruppen vernetzt und halten so Kontakt untereinander. Auch persönliche Treffen, außerhalb der Gruppe, werden unter den Gruppenmitgliedern vereinbart.

Gruppentraining soziale Kompetenzen

Das Gruppentraining sozialer Kompetenzen soll die sozialen, zwischenmenschlichen Fähigkeiten fördern. Soziale Situationen werden in drei prototypische Situationen gegliedert und in Rollenspielen eingeübt. Recht durchsetzen (R): Der Handelnde ist gegenüber seinem sozialen Partner im Vorteil und kann sein Recht durchsetzen, muss es aber nicht, wenn es strategisch und auf lange Sicht günstiger ist. Beziehungen (B): Handelnde und soziale Partner sind sich gleichgestellt; keiner kann ein Recht einfordern. Stattdessen werden Gefühle und Bedürfnisse offen geäußert. Um Sympathie werben (S): Der Handelnde ist gegenüber dem sozialen Partner im Nachteil und ist auf dessen Wohlwollen angewiesen.

Die Gruppe besteht aus ca. 5-6 Teilnehmern. Die Rollenspiele werden zu vorgegebenen Situationen durchgeführt, die auf den drei Situationstypen aufbauen und bei denen der/die  Trainer*in jeweils den Gegenpart spielt. Kritik wird möglichst vermieden, dagegen steht die positive Verstärkung durch die Teilnehmer im Vordergrund. 

Behandlungswege und Ziele der PIA

Das konkrete Behandlungsangebot richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen und der jeweiligen Lebenssituation des Betroffenen. Wir möchten unsere Patienten stabilisieren und sie dabei unterstützen, sich mit ihrer Krankheit, den Behandlungs- und Veränderungsmöglichkeiten unter Einbeziehung individueller Stärken auseinanderzusetzen. Auf diese Weise lernen die Betroffenen, möglichst viel Verantwortung und Selbstbestimmtheit für ihre Lebensplanung in ihrem speziellen sozialen Umfeld zu übernehmen.

Darüber hinaus leistet die PIA eine Übergangsversorgung von Patienten, die aus der stationären Behandlung entlassen werden. Wir vermitteln Patienten beispielsweise in andere Betreuungs- oder Behandlungseinrichtungen, so z.B. in betreutes Wohnen oder an einen niedergelassenen Nervenarzt. Dieses Angebot richtet sich auch an die Patienten, die noch keine geeignete ambulante Versorgung zur Verfügung haben oder aber Wartezeit überbrücken müssen. Die PIA unterstützt, wenn intensive Hilfeleistungen benötigt werden, um ein Leben in dem gewohnten Umfeld führen zu können und Krisen oder Rückfälle rechtzeitig erkennen und verhindern zu können.