Klinik für Geriatrie

Die Geriatrische Frührehabilitation

Insbesondere ältere Menschen leiden häufig an mehreren chronischen Erkrankungen. Kommt dann noch eine schwere akute Erkrankung hinzu, beeinträchtigt diese nicht nur kurzfristig den Zustand des älteren Menschen, sondern führt oftmals zu einer länger anhaltenden Verschlechterung von Beweglichkeit und Kraft, geistiger Frische und Selbständigkeit.

In der Geriatrischen Frührehabilitation wird genau diese Problematik aufgriffen. Neben der Behandlung der akuten Erkrankung, unter Einsatz altersspezifischer, diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen, wird aktiv an der Wiederherstellung bedrohter oder akut verlorener Alltagsfertigkeiten und damit an der Vermeidung einer größeren Pflegebedürftigkeit gearbeitet.

An diesem Ziel arbeiten wir im multiprofessionellen Team.

Was ist die Frührehabililation nicht?

  • Die Frührehabilitation entspricht nicht einer normalen Rehabilitation in einer Rehabilitationsklinik.
  • Die Frührehabilitation ist keine Kur.
  • Die Frührehabilitation ist keine Anschlussheilbehandlung.
  • Die Frührehabilitation ist keine Kurzzeitpflege.

Für die Anschlussheilbehandlung und die Kur ist der Allgemeinzustand des Patienten in der Regel besser, es besteht keine akute Erkrankung mehr.

Voraussetzungen für die geriatrische Frührehabilitation

  • Es handelt sich um eine*n ältere*n Patient*in, in der Regel ab 65 Jahren, mit einer behandlungsbedürftigen Akuterkrankung. 
  • Es besteht zusätzlich eine Einschränkung in der Mobilität, Selbständigkeit, Hirnleistung, Stimmungslage oder sozialer Versorgung, die behandelbar ist.
  • Es besteht eine ausreichende Belastbarkeit und Motivation zur Therapie.
  • Das Erreichen eines besseren Zustandes ist medizinisch prinzipiell möglich.

 

Die Entscheidung zur Frührehabilitation erfolgt durch den/die Krankenhausärzt*in des Akutkrankenhauses noch während der stationären Behandlung oder nach Einweisung eines/r niedergelassenen Ärzt*in.

Besondere Anträge sind nicht notwendig.

Ablauf der Therapie

  • Die Dauer der geriatrischen Frührehabilitation beträgt in der Regel zwischen 14 und maximal 21 Tagen.
  • Die akuten Krankheitsprobleme werden behandelt.
  • Es erfolgt eine geriatrisch spezialisierte ärztliche Betreuung, mit u.a. Medikamentenüberprüfung und -optimierung, Mangelernährungsscreening, sowie einer sozialmedizinischen Beratung von Patient*innen und Angehörigen.
  • Mit Hilfe geriatrischer Assessments werden die Fähigkeiten der Patient*innen im Bereich Beweglichkeit, Kraft und Ausdauer, geistiger und psychischer Verfassung sowie sozialer Versorgung erhoben und anhand der Ergebnisse individuelle Therapieziele festgelegt.
  • Die Patient*innen erhalten während ihres Aufenthaltes mindestens 20 Therapieeinheiten à 30 Minuten aus den Bereichen PhysiotherapieErgotherapie und nach Bedarf Logopädie oder Psychotherapie.
  • Die tägliche pflegerische Betreuung erfolgt nach dem Konzept der Aktivierend-therapeutischen Pflege mit den Schwerpunkten Körperpflege, Nahrungsaufnahme, Bewegung und Kontinenztraining.

Kosten der geriatrischen Frührehabilitation

Leistungen der geriatrischen Frührehabilitation werden bei gegebener Indikation von der Krankenkasse übernommen.

Anders als für die Anschlussheilbehandlung und die Kur sind keine gesonderten Anträge bei den Kostenträgern nötig.