Spirituelle Begleitung in der Palliativversorgung

Spirituelle Begleitung bzw. Seelsorge in der Palliativversorgung nimmt die spirituellen Bedürfnisse der kranken und sterbenden Menschen, ihrer An- und Zugehörigen und des gesamten Behandlungsteams wahr, berät und begleitet diese und trägt so zum Erhalt oder zur Verbesserung der jeweiligen Lebensqualität bei.

Dabei sind uns unsere christlichen Wurzeln, das christliche Menschenbild, unser Bezug zum gekreuzigten und oft verborgenen Gott sowie unsere reichhaltigen Traditionen von Gesten, biblischen Bildern, Gebeten und Ritualen wichtig.

Zum anderen beachten wir sensibel und offen individuelle Vorstellungen und Bedürfnisse sowie andere Religionen und Weltanschauungen.

Jeder Mensch ist auf Beziehung ausgelegt. Der Tod ist der Abbruch aller zwischenmenschlichen Beziehung. Daher heißt Sterben immer Loslassen. Für alle, die zurückbleiben, bedeutet es, mit dem Tod der andern weiterzuleben. Das gilt auch für alle palliativ Sorgenden.

Darum möchten wir in der Seelsorge Gelegenheit geben zum Atemholen, zum Ausatmen, Aussprechen, Hinstellen, Wahrnehmen, Würdigen – und zum Einatmen, Kraftschöpfen, Aufrichten. Wir wollen Gelegenheit geben, um auch das eigene begrenzte Leben, das eigene begrenzte Tun, das eigene Nicht-weiter-Wissen, die Ängste und die Unruhe aussprechen und damit bergen zu können in einen Raum, der größer ist und der weiter geht, über unser Leben hinaus.

Oft besteht unser Tun zuallererst im Aushalten und Mitgehen, darin, „wachsam“ an der Seite der betroffenen Menschen zu sein und deren Bedürfnisse nach seelsorglicher Begleitung wahrzunehmen. Wirklich ernst genommen, lassen sich die Lebensfragen gar nicht „beantworten“, sondern eher miteinander teilen und vor Gott bringen. Manchmal fehlen die Worte und die Begleitung besteht im gemeinsamen Schweigen, im Angebot eines Gebets oder in einer Segenshandlung.

Ihre Ansprechpartner

Diakon Martin Walbaum
(katholisch)

T 05422 104-5002 oder 05422 928 9 20 14

martin.walbaum@nsk.de