Fußchirurgie

Unsere Füße tragen uns im Laufe eines Menschenlebens ca 12.0000 km weit, das entspricht ungefähr drei Umrundungen des Erdballs. Sie halten täglich durchschnittliche Belastungen von 1.000 Tonnen aus. Kein Wunder also, dass die Füße im Laufe eines Lebens auch mal Beschwerden machen können. Diese sind häufig durch konservative Maßnahmen in den Griff zu bekommen. Dabei unterstützt Sie ihr niedergelassener Orthopäde. Sollte das nicht mehr ausreichen, sind Sie bei uns richtig.

Im Bereich der Fußchirurgie sind wir stolz, das gesamte Spektrum der operativen Verfahren abdecken zu können, von der Vorfußchirurgie, der Sehnenchirurgie, über arthroskopische und minimalinvasive Verfahren bis hin zur komplexen Rückfußchirurgie. Die Betrachtung des gesamten Fußes vom Rückfuß bis zum Vorfuß und das Erkennen seiner Fehlstellung, ermöglicht es uns erst Aufschluss über die eigentliche Deformität und den richtigen operativen Ansatz zu bekommen.

Wir beurteilen die Füße standardisiert in der Ganganalyse, einer klinischen Untersuchung, dem Röntgenbild und falls erforderlich mit Hilfe von Ultraschall und Kernspinntomographie.

Vorfußfehlstellung

Die Vorfußchirurgie umfasst alle gängigen Verfahren in der Spreizfußkorrektur vom Hallux valgusund varus, der Metatarsalgie und der Krallenzehenbildung, bei deren Korrektur wir moderne minimalinvasiven Verfahren anwenden. Der Ort der Korrektur am Vorfuß richtet sich nach dem Ausmaß des Spreizfusses, dieses wird präoperativ genau besprochen und digital geplant.

Rückfußfehlstellung

Häufige Fußdeformitäten des Rückfusses sind der Knickplattfuß oder der Hohlfuß. Beide gehen häufig mit entsprechenden Veränderungen der Sehnen (Tibialis posterior oder Peronealsehnen) einher. Die Korrektur dieser Deformitäten erfolgt durch eine Rückfußkorrektur in Kombination mit einer „Reparatur“ oder einer Verstärkung der Sehnen. Die Reparatur geschieht durch eine Sehnennaht. Ist die Sehne nicht mehr ausreichend stabil, kann sie mit einer anderen gleich ziehenden Sehne gekoppelt werden, oder ihre Funktion wird durch die Umverlagerung von Sehnen ersetzt bzw. verstärkt. Auch die Klumpfussdeformität kann solche Eingriffe erforderlich machen.

Bei degenerativen Veränderungen oder bei ausgeprägten Fehlstellungen können Versteifungsoperationen des Fußes erforderlich werden. Dieses geht von der Versteifung des oberen oder unteren Sprunggelenks über die Versteifung eines Gelenks der Fußwurzel bis hin zur Triple Arthrodese der Fußwurzel.

Sekundäre Fußveränderungen

Auch sekundäre Veränderungen des Fußes in einen Spitzfuß, Hohlfuß, Knickplatt- oder Klumpfuss sind häufig. Die Ursachen sind hier vielfältig. Beispielhaft sei hier die Spastik und die Lähmung genannt, die im Rahmen von neurologischen Erkrankungen, Schlaganfällen, Chromosomenanomalien, teils von Geburt an, auftreten können. Mit neuroorthopädischer Expertise und der hier gebotenen Betrachtungsweise korrigieren wir hier den Fuß und achten gleichsam auf die Wiederherstellung eines gleichmäßigen Muskelzugs.

Arthroskopie und Knorpelrekonstruktion

Die arthroskopischen und knorpelerhaltenden Verfahren finden insbesondere im Bereich des oberen Sprunggelenks Anwendung. Häufig durch vorangegangene Unfälle, manchmal aber auch durch einen Knochen-/Knorpeluntergang (Osteochondrosis dissecans) oder eine ausgeprägte Fehlstellung, kommt es zum umschriebenen Knorpelverlust.

Hier kommt die AMIC (autologe matrix induzierte Chondrogenese) zum Einsatz, bei der wir den Knochen durch Eigenspongiosa wieder aufbauen und anschließend mit Hilfe einer überdeckenden Zellmatrix die Knorpelbildung stimulieren. Der Knorpel-/Knochentransfer (KKT) ist ein Verfahren, bei dem Knorpel-/Knochenzylinder häufig aus dem Knie, aus nicht beanspruchten Regionen, entnommen werden und im Sprunggelenk arthroskopisch unterstützt eingesetzt werden. Vorab muss vom Befund abhängig gemacht werden, welches Verfahren sinnvoll ist. Nach exakter Durchführung der Operation und Knorpelrekonstruktion kann die Operation nur gelingen, wenn der Bereich anschließend entlastet wird. Der Knochen und Knorpel kann nur einheilen, wenn er aus der übermäßigen Belastung genommen wird. Daher ist häufig eine Veränderung der mechanischen Achse z.B. durch eine Verschiebung des Fersenbeins ergänzend erforderlich.