Leistungen der Klinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde

Liebe Patientinnen,

auf dieser Seite finden Sie die häufigsten gynäkologischen Erkrankungen und Diagnosen sowie Therapieverfahren, die wir Ihnen anbieten.

Sollten Sie Fragen haben, können Sie gerne einen Termin in unseren jeweiligen Sprechstunden ausmachen. Wir nehmen uns dort dann die Zeit die Sie benötigen, um Fragen zu stellen und Antworten zu bekommen.

Endometriose

Unter Endometriose versteht man das Vorkommen von Gebärmutterschleimhaut an anderen Orten als der Gebärmutterhöhle. So können die Schleimhautinseln in der Gebärmutterwand (Endometriosis genitalis interna) oder in den Eileitern/ Eierstöcken (Endometriosis genitalis externa) sitzen. Befinden sich Schleimhautinseln am Darm, in der Blase, in der Scheide oder sogar in der Lunge (sehr selten!) spricht man von einer Endometriosis extragenitalis.

Ca. 1-2-% der Frauen im gebärfähigen Alter sind von einer Endometriose betroffen. Typische Beschwerden sind zunehmende Unterbauchschmerzen vor der eigentlichen Regelblutung oder ein unerfüllter Kinderwunsch.

Zu den Behandlungsmethoden gehört neben einer medikamentösen Therapie (Schmerzmittel, hormonelle Therapie) auch eine operative Entfernung/Verödung der Endoemtrioseherde, wobei sich das Verfahren (s.u.) nach der Größe und der Lage der Herde richtet:

  • Bauchspiegelung ( Laparoskpie) zur Entfernung der Endometrioseherde
  • Bauchschnitt

Krebserkrankungen (onkologische Erkrankungen)

Ein Teil unseres Behandlungsspektrums bezieht sich auf die Diagnose und Behandlung von bösartigen Erkrankungen. Dabei steht natürlich das Wohlergehen und die individuelle Beratung der Patientin, am besten im Kreise ihrer Familie, im Mittelpunkt. Neben der medizinischen Betreuung sind wir - das ärztliche und pflegerische Team - darauf bedacht, auch für das seelische Wohl der Patientin zu sorgen. Dafür steht unsere Seelsorge im Marienhospital Osnabrück jederzeit unterstützend zur Verfügung.

Um eine Krebserkrankung abzuklären sind, abhängig vom erkrankten Organ, verschiedene Untersuchungen notwendig.

Die Basis bildet die gynäkologische Untersuchung, ergänzend gibt es bildgebende Verfahren wie die Computertomographie und den Ultraschall, sowie minimal-invasive Techniken (Eingriffe im Schlüssellochverfahren) zur Gewinnung von Gewebeproben. Diese Verfahren bieten wir Ihnen unter Umständen auch ambulant an, um danach auf Basis einer gesicherten Diagnose mit Ihnen einen Behandlungsplan zu erstellen.

Sollte zur Therapie der Krebserkankung eine Chemotherapie erforderlich sein, führen wir diese ambulant auf einer unserer Stationen durch.

Veränderungen der Schamlippen/ der Scheide

Liegt eine bösartige Veränderung der Haut an den Schamlippen vor, muss dieser Bezirk mit einem Sicherheitsabstand entfernt und der Hautdefekt anschließend gedeckt werden. Sollte eine fortgeschrittene Erkrankungen vorliegen müssen evtl. zusätzlich Lymphknoten in den Leisten entfernt werden.

Veränderungen des Gebärmutterhalses

  • Vorstufen eines Gebärmutterhalskrebses (auffälliger PAP Abstrich bzw. auffällige Gewebeprobe) Konisation = Entfernung eines konusförmigen (kegelförmigen) Gewebestücks aus dem Gebärmutterhals
  • Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom): je nach Befund a) Einfache Gebärmutterentfernung über einen Bauchschnitt, b) Operation nach Wertheim-Meigs (Entfernung der Gebärmutter, der Haltebänder der Gebärmutter, der Lymphknoten an Beckengefäßen, einer Scheidenmanschette)

Veränderungen des Gebärmutterkörpers

  • Endometriumhyperplasie (hoch aufgebaute Gebärmutterschleimhaut mit veränderten Zellen): je nach Zellveränderung a) therapeutische Ausschabung b) Entfernung der Gebärmutter
  • Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom): Entfernung der Gebärmutter und der Eierstöcke über einen Bauchscnitt und je nach Ausdehnung + Lymphknoten im Becken und an der Hauptschlagader

Veränderungen des Eileiters / des Eierstocks

  • Eierstockskrebs (Ovarialkarzinom): Wenn die Eierstöcke bösartig verändert sind stehen folgende Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung a) wenn möglich fertilitätserhaltende Maßnahmen (fruchtbarkeitserhaltende Maßnahmen) bei noch unerfülltem Kinderwunsch b) Entfernung der Eierstöcke, der Eileiter, der Gebärmutter, dem großen Bauchnetz sowie Lymphknoten des Beckens und neben der Hauptschlagader.
  • Eileiterkrebs (Tubenkarzinom): wird wie ein Eierstockskrebs behandelt.

Eierstockzysten

Eisterstockzysten können verschiedene Ursachen haben. Am häufigsten sind sogenannte funktionielle Ovarialzysten (Ovar =  Eierstock), das heißt, sie entstehen während des Regelzyklus und bleiben bestehen anstatt durch den Eisprung zu platzen. Harmlos sind diese Zysten, wenn sie keine Beschwerden machen; treten aber Unterbauchschmerzen auf, sind die Zysten zu groß oder sehen sie im Ultraschall auffällig aus, sollten sie operativ entfernt werden, um Komplikationen zu vermeiden und um das Gewebe unter dem Mikroskop untersuchen zu lassen.

Ovarialzysten können auch im Zusammenhang mit einer Endometriose  (siehe unten) auftreten.

Operatives Verfahren zur Entfernung einer Ovarialzyste ist in erster Linie die Bauchspiegelung (Laparoskopie). In manchen Fällen ist allerdings ein Bauchschnitt notwendig.  Es wird nach Möglichkeit versucht den Eierstock zu erhalten und die Zyste auszuschälen.

Gutartige Gebärmutterknoten (Myome)

Myome sind gutartige Wucherungen der Gebärmutterwand. Diese besteht aus Muskulatur. Die Knoten können von unterschiedlicher Größe sein und kommen bei 15-25% der Frauen vor, oft ohne dass sie Beschwerden machen. Myome können innen in der Gebärmutter liegen, innerhalb der Gebärmutterwand oder außen auf der Gebärmutter - also in der Bauchhöhhle - sitzen. Abhängig vom Beschwerdebild, der Größe und dem Sitz der Myome bieten wir Ihnen neben konservativen Behandlungsansätzen verschiedene operative Therapieverfahren an:

  • Myomentfernung über eine Bauchspiegelung
  • Myomentfernung über eine Gebärmutterspiegelung
  • Myomembolisation mit Erhaltung der Gebärmutter
  • Entfernung der Gebärmutter nur durch eine Bauchspiegelung (TLHE)
  • Entfernung der Gebärmutter nur über eine Bauchspiegelung unter Belassen des Gebärmutterhalses (LASH)
  • Entfernung der Gebärmutter über die Scheide (vaginale Hysterektomie)
  • Entfernung der Gebärmutter über die Scheide, über eine Bauchspiegelung assistiert (LAVH)
  • Entfernung der Gebärmutter über einen Bauchschnitt (abdominale Hysterektomie)

Blutungsstörungen

Unter Blutungsstörungen versteht man Abweichungen vom normalen weiblichen Zyklus. Dazu gehören zu starke Blutungen, zu lange Blutungen, Zwischenblutungen, schmerzhafte Menstruation und anderes. Aber auch eine Blutung nach der Menopause (nach den Wechseljahren) sollte abgeklärt werden.

Die möglichen Ursachen sind vielfältig, neben hormonellen Ursachen können gutartige Geschwulste der Gebärmutter (Myome) Ursache der Beschwerden sein oder es kann zum Beispiel eine Endometriose (Versprengung von Gebärmutterschleimhaut in die Bauchhöhle) vorliegen.

Diagnostische Möglichkeiten sind neben der gynäkologischen Untersuchung mit dem Ultraschall operative Eingriffe, die auch eine feingewebliche (mikroskopische) Untersuchung ermöglichen:

  • Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) zumeist mit einer Probenentnahme von Gebärmutterschleimhaut und Gebärmutterhalsschleimhaut (fraktionierte Abrasio)
  • Entfernung von Gebärmutterschleimhaut (Endometriumablation) mit NovaSure (Goldnetz)
  • Bauchspiegelung (Laparoskopie)

Diese Operationsverfahren bieten auch die Möglichkeit der Therapie:

  • Ausschabung der Gebärmutter
  • Gebärmutterschleimhautverödung
  • Entfernung von Myomen über eine Gebärmutterspiegelung oder Bauchspiegelung
  • Entfernung von Endometrioseherden und Lösung von Verwachsungen per Bauchspiegelung
  • Entfernung der Gebärmutter (siehe unten)

Dysplasie des Gebärmutterhalses

Als Dysplasie bezeicnet man Zellveränderungen, die besonders am Gebärmutterhals, der Scheide und am äußeren Genitale auftreten. Bei der Entstehung der Veränderungen spielt auch die Infektion mit humanen Papilomaviren (HPV) eine Rolle. In dieser Sprechstunde wird nicht nur die Diagnostik und Therapie dieser Zellveränderungen durchgeführt, sondern es werden auch entzündliche Erkrankungen und bestimmte Hauterkrankungen behandelt.

Bei der jährlichen Krebsvorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt oder der Frauenärztin werden Abstriche vom Gebärmutterhals entnommen und durch einen Zytologen (Zellspezialisten) beurteilt. Dieser teilt die Zellveränderungen in bestimmte Risikogruppen (PAP I - V) ein. Bestimmte Zellveränderungen können zu Vorstufen der Gebärmutterhalskrebserkrankung führen. Je eher Vorstufen der Gebärmutterhalserkrankung erkannt werden, umso einfacher kann eine frühzeitige Behandlung erfolgen und so unter Umständen eine Gebärmutterhalskrebserkrankung vermieden werden.

Es gibt verschiedene Untersuchungen, die im Rahmen der Sprechstunde durchgeführt werden können:

  1. Kolposkopie (Lupenvergrößerung der Gebärmutterhalsoberfläche)
  2. zytologischer Abstrich (zellenabstrich)
  3. HPV-Nachweis (Untersuchung auf Gebärmutterhalskrebs auslösende Viren)
  4. bakteriologische Abstriche
  5. Probenentnahme vom Gebärmutterhals oder auch von Scheide oder äußerem Genitale zur feingeweblichen Sicherung

Die verschiedenen Therapiemöglichkeiten stehen je nach medizinischen Erfordernissen zur Verfügung:

  1. Hochfrequenzschlingenentfernung veränderter Bezirke
  2. Laserverdampfung von Warzen und verdächtigen Bezirken
  3. medikamentöse  Therapie, z. B. Creme
  4. Konisation (Kegelschnitt) vom Gebärmutterhals

Diese Therapien können ambulant durchgeführt werden.

Zu einem Termin in der Dysplasiesprechstunde bringen Sie bitte alle bisher erhobenen Vorbefunde mit.

Senkungsbeschwerden und Harninkontinenz

Durch Geburten, Übergewicht, schwere körperliche Arbeit oder Bindesgewebsschwäche kann es zu einer Senkung der Gebärmutter oder auch der Blase und des Enddarms kommen. Wenn es hierbei zu Beschwerden kommt, kann man diese entweder konservativ mit Beckenbodengymnastik, Gewichtsabnahme und anderem behandeln. Manchmal ist aber auch eine Operation notwendig, um die ursprüngliche Anatomie wiederherzustellen. Nicht immer ist es hierbei notwendig, die Gebärmutter mit zu entfernen. Wir bieten hier ein organerhaltendes Verfahren zur Behandlung einer genitalen Senkung an, wobei das Gewebe dann durch ein Band (BSC) unterstützt wird.

In manchen Fällen muss auch ein Netz zur Unterstützung des Gewebes eingesetzt werden.

Gleichzeitig oder unabhängig von einer Senkung leiden viele Frauen unter einer Harninkontinenz (ungewolltem Einnässen). Hierbei ist zu unterscheiden zwischen einer Belastungsinkontinenz, die beim Lachen, Husten, Nießen auftritt und einer Dranginkontinenz, die unabhängig davon vorkommen kann. Oft bestehen auch Mischformen. In unserer Urogynäkologischen Sprechstunde können wir mit Hilfe eines urodynamischen Messplatzes eine diffenzierte Diagnostik betreiben. Neben konservativer Therapie wie Medikamente und Beckenbodentraining bieten wir auch operative Verfahren bei bestimmten Formen der Harninkontinenz an. (Spannungsfreies Band).

Minimal-invasive Operationen

Unter minimalinvasiven Eingriffen versteht man die Verwendung von möglichst kleinen OP Zugängen zum jeweiligen Operationsgebiet. Also z.B. über eine Bauchspiegelung (Laparoskopie). Klassischerweise werden hierzu 3 Schnitte à 1-2 cm Länge gemacht: einer im Bauchnabel für die Kamera, ein Schnitt im linken und einer im rechten Unterbauch für die Instrumente. So ist ein Zugang zu den Geschlechtsorganen im kleinen Becken gewährleistet. Neuerdings gibt es auch ein besonderes Instrument, dass den Zugang über nur einen Schnitt im Bauchnabel für Kamera und Instrumente bietet (single port).

Aber auch die Gebärmutterspiegelung benutzt den Muttermund als natürlichen Operationszugang, um in der Gebärmutter operieren zu können.

 

Leistungsspektrum: 

Eingriffe in der Bauchhöhle mittels Bauchspiegelung:

  • Entfernung von Bauchhöhlenschwangerschaften 
  • Eierstockeingriffe
  • Myomentfernung
  • Chromopertubation bei Sterilität (Prüfung der Eileiterdurchgängigkeit)

Eingriffe zur Gebärmutterentfernung:

  • Laparoskopische Gebärmutterentfernung (Hysterektomie): unter Belassung des Gebärmutterhalses (laparoskopische suprazervikale Hysterektomie = LASH); Entfernung der gesamten Gebärmutter ( totale laparoskopische Hysterektmoie = TLHE )
  • Laparoskopisch assistierte vaginale Hysterektomie = LAVH

Behandlung von Senkungsbeschwerden:

  • Fixierung (Befestigung) des Scheidenverschlusses am Kreuzbein (sog. Sacropexie)

Diagnostik und Operationen in der Gebärmutter:

  • Spiegelung der Gebärmutter (Hysteroskopie)
  • Entfernung von gutartigen Tumoren aus der Gebärmutter über eine Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopische Myomenukleation)
  • Abtragung der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumablation mit NovaSure -Goldnetz-)

Entfernung von Feigwarzen:

  • mittels Laserabtragung

Informationen in der Präoperativen Sprechstunde

Geburtshilfe

Wir freuen uns, dass Sie uns Ihr Vertrauen schenken. Es ist uns ein Anliegen, Sie vor, während und nach der Geburt Ihres Kindes kompetent und fürsorglich zu begleiten. Bereits in der Frühschwangerschaft, aber auch im weiteren Verlauf einer Schwangerschaft, gibt es Umstände, die eine engmaschige Kontrolle oder stationäre Aufnahme erforderlich machen. Dazu gehören z.B. Schwangerschafts-Erbrechen (Hyperemesis), Blutungen in der Früh und-Spätschwangerschaft oder eine vorzeitige Wehentätigkeit. Die Notwendigkeit einer stationären Aufnahme oder ambulanten Behandlung ergibt sich nach einer gynäkologischen Untersuchung. 

Rückt der Entbindungstermin näher, so überweist Sie Ihre Frauenärztin-arzt zur vorgeburtlichen Vorstellung. Hier besprechen wir die anstehende Geburt mit Ihnen.

Weitere Informationen finden Sie unter Rund um die Geburt.

Netzwerk ProBeweis

Wir sind Partner-Klinik des Netzwerks ProBeweis. Als Teil des Netzwerks unterstützen wir Betroffene von häuslicher oder sexueller Gewalt und dokumentieren die Beweise unabhängig von einer Anzeige bei der Polizei. Das sichert Ihnen die Möglichkeit, auch später noch gegen Verursacher*innen vorzugehen. Sprechen Sie uns gerne an. 
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