Kinderneurochirurgie

Viele neurochirurgische Erkrankungen bei Kindern unterscheiden sich deutlich von denen Erwachsener. Im Vordergrund stehen vor allem die Behandlung kindlicher Hirntumoren, ferner die Therapie des Wasserkopfes (Hydrocephalus) sowie die Behandlung angeborener Spaltbildungen der Wirbelsäule (spina bifida). Wir arbeiten dabei in enger Kooperation mit dem Christlichen Kinderhospital Osnabrück

Beratend steht uns der international anerkannte Kinderneurochirurg Herr Prof. Dr. Niels Sörensen als assoziierter Professor zur Seite.

Einen Überblick über die wichtigsten Krankheitsbilder finden sie hier:

kindliche Hirntumoren

Kindliche Hirntumoren sind häufig angeboren, einige entwickeln sich leider auch im frühen Kindesalter rasch und können dann bedrohlich sein. Bei der Behandlung ist die interdisziplinäre Zusammmenarbeit von Neurochirurgen, Pädiatern, Onkologen und Psychologen sowie eine vertrauensvolle und transparente "Beziehung" zu dem Patienten und seinen Eltern äußerst wichtig. Unser Anspruch ist es, für jeden Patienten den individuell optimierten Therapieplan zu entwickeln, der einerseits dem aktuellen Stand der Wissenschaft entspricht und andererseits dem Patienten und seinen Eltern gerecht wird.

Wasserkopf (Hydrocephalus)

Das Krankheitsbild des Hydrocephalus entsteht durch ein Missverhältnis von Hirnwasserproduktion und -resorption, bzw. -abfluss Die häufigste Ursache bei Neugeborenen sind Blutungen innerhalb des Schädels, welche die Resorption des Hirnwassers vermindern. Andere Erkrankungen führen zu einer Behinderung des regelrechten Abflusses des Hirnwassers, wodurch es vor dem Hinderniss zu einem Aufstau kommt. Die dadurch erweiterten Hirnkammern erzeugen einen Druck innerhalb des Schädels. Bei Neugeborenen und Säuglingen ist der Schädelknochen noch nicht fest, sodass der Knochen dem Druck nachgibt und der Kopfumfang zunimmt.

Durch verschiedene operative endoskopische Techniken ("Schlüsselloch-Operation") ist es häufig möglich, neue innere Ableitungswege für das Hirnwasser zu schaffen. Gelingt das nicht, kann das Hirnnervenwasser dann über einen unter die Haut verlegten Schlauch und ein zwischengeschaltetes Ventil in den Bauchraum abgeleitet werden, um eine normale Entwicklung des Gehirns nicht zu beeinträchtigen.

"offener Rücken" (Spina bifida)

Bei der Spina bifida handelt es sich um eine bereits in den ersten Schwangerschaftswochen stattfindende embryonale Fehlbildung des Neuralrohrs, aus welchem sich das Gehirn und das Rückenmark entwickeln. Es kommt dabei zu einem unvollständigen Verschluß des Neuralrohrs, woraus sich das im Volksmund als „offener Rücken“ bezeichnete Krankheitsbild ergibt. Dabei können Teile des Rückenmarks und sogar des Gehirn quasi nach außen verlagert und damit unzureichend entwickelt sein. Meist wird die Fehlbildung bereits während der Schwangerschaft durch Ultraschall erkannt und das Kind zur Schonung der Nervenstrukturen per Kaiserschnitt auf die Welt gebracht. Direkt nach der Geburt erfolgt die Operation, bei der die normalen anatomischen Verhältnisse möglichst rekonstruiert werden und somit auch der Defekt geschlossen wird. Trotzdem lassen sich die ggf. bereits vorhandenen neurologischen Ausfälle nicht operativ beheben, sondern nur durch eine intensive interdisziplinäre (fachabteilungsübergreifende) Betreuung durch eine entsprechende Spezialambulanz abmildern.