Kardiologische Untersuchungen

Elektrokardioversion

Elektrokardioversion ("Elektroschocktherapie")

Die geplante elektrische Kardioversion bei anhaltendem Vorhofflimmern wird in der Klinik für Kardiologie des Marienhospitals Osnabrück angeboten.

Eine Elektrokardioversion kann auch notfallmäßig bei kreislaufinstabilen Patienten (z.B. mit schneller Überleitung auf die Herzkammern, Tachyarrhythmia absoluta) und bei stationären Patienten mit symptomatischem, persistierendem (fortdauerndem) Vorhofflimmern durchgeführt werden.

Bei allen Patienten wird aber zuvor durch die Ärzte der Klinik überprüft, ob die Ablationstherapie des Vorhofflimmerns durch Pulmonalvenenisolation bzw. die kurative Therapie des Vorhofflatterns durch Ablation möglich und gewünscht ist.

Die Kardioversion erfolgt auf unserer Station ITS-3 in einer medikamentösen Kurznarkose.

Oftmals ist vor dieser Behandlung zur Abklärung eines erhöhten Schlaganfall-Risikos der Ausschluss von Blutgerinnseln in den Herzhöhlen durch die transösophageale Echokardiographie (TEE, "Schluckecho") durchzuführen. Dieses ist bei einer Rhythmusstörung notwendig, die länger als 48 Stunden anhält und bei den Patienten, die trotz einer medikamentösen Blutgerinnungshemmung ( z.B. mittels Phenprocoumon, Marcumar) nicht eine durchgehende, laborchemische nachgewiesene Einstellung im therapeutischen Bereich vorweisen können (INR 2,0-3,0).

Bei Patienten mit Herzschrittmachern oder implantierten Defibrillatoren wird im Anschluss an eine Elektrokardioversion (Behandlung durch Elektroimpulse) die ordnungsgemäße Funktion des Aggregates in einer ergänzenden Schrittmacher-Abfrage kontrolliert.

In besonderen Fällen steht auch die interne kathetervermittelte Kardioversion in Kurznarkose zur Verfügung.

Wenn strukturelle Herzerkrankungen in der kardiologischen Funktionsdiagnostik ausgeschlossen worden sind, so können in unserer Klinik Patienten mit paroxysmalen oder persistierenden Vorhof-Rhythmusstörungen auch auf eine medikamentöse Therapie mit Antiarrhythmika eingestellt werden ("pill-in-the-pocket"-Konzept).

Elektrophysiologische Untersuchung (EPU)

Elektrophysiologische Untersuchung / Ablationstherapie

In der Diagnostik komplexer Herzrhythmusstörungen wird die Elektrophysiologie angeboten, die mit intrakardialen EKG-Aufzeichnungen und Stimulationsverfahren eine Analyse unterschiedlicher Rhythmusstörungen bietet.

Wesentliche Ergebnísse solcher Untersuchungen können zum einen eine Schrittmacher-Implantation, zum anderen die Versorgung mit einem internen Defibrillator (ICD) sein.

Nach modernen Standards werden hier invasive Behandlungen von supraventrikulären und ventrikulären Herzrhythmusstörungen durchgeführt. Dabei werden in lokaler Betäubung Mess- und Stimulationskatheter über die Leistenvene im rechten Herzen positioniert, um durch Messungen intrakardialer EKG-Signale exakte Analysen der Arrhythmien durchzuführen. Meist kann noch während der gleichen Untersuchung eine kurative Therapie durch Verödung ("Katheterablation") der die Arrhythmie verursachenden Areale im Herzen erfolgen. Die Katheterablation bei Vorhofflimmern stellt dabei einene Schwerpunkt des breiten Behandlungsspektrums dar, hier kommt auch die Technik der Cryo-Ablation (Kälte-Applikation) zum Einsatz.

Die invasive elektrophysiologische Diagnostik und Therapie erfolgt in einem neuen, hochmodernen und speziell für diese Anwendungen ausgestatteten Herzkatheterraum mit biplaner Röntgenanlage und zwei dreidimensionalen Mapping-Systemen ( NavX und CARTO) zur Verbesserung der Lokalisationsdiagnostik und gleichzeitiger Minimierung der Strahlenbelastung.

Es erfolgen die Ablationstherapien bei z.B.

- AV-Knoten-Reentry-Tachykardie

- akzessorischen Leitungsbahnen

- typischem Vorhofflattern

- ektopen atrialen Tachykardien

- Vorhofflimmern

- linksatrialem Vorhofflattern

- ventrikulären Tachykardien

- ventrikulärer Extrasystolie.

Die EPU dient auch der

- Abklärung unklarer Synkopen

- Risikostratifizierung von Arrhythmien

- Indikationsstellung zur ICD-Implantation.

Wir führen zudem die Beratung durch

- zum Management von Vorhofflimmern

- bei genetisch bedingten Arrhythmien ( wie Long-QT-Syndrom, Brugada-Syndrom, ARVC, hypertropher Kardiomyopathie u.a.)

- bei geplanter Device-Therapie.