Stillberatung

Die Arbeit der Laktations- und Stillberaterin im klinischen Bereich konzentriert sich auf die Beratung, Betreuung und Unterstützung der Mütter, die ihr Kind stillen möchten. Wichtig dabei ist die einheitliche Information des gesamten, Mutter und Kind betreuenden Personals (Ärzte, Hebammen, Kinder- und Krankenschwestern). So soll sichergestellt werden, dass die Mutter eine gute und einheitliche Betreuung erfährt und die Beratung positiv in Erinnerung behält. Im Marienhospital Osnabrück sind zwei Gesundheits- und Krankenpflegerinnen, die sich ausschließlich um die Stillberatung kümmern. 

Die Beratung beginnt bereits im Geburtsvorbereitungskurs bzw. dem Stillinformationsabend. Besondere Aufmerksamkeit gilt den Müttern, die sich schon vor der Geburt in der Klinik befinden müssen z. B. wegen einer Risikoschwangerschaft, Mehrlingsschwangerschaft oder drohender Frühgeburt, um dabei eine informative, beruhigende Beratung über die gesundheitlichen Vorteile der Muttermilchernährung durchführen zu können.

Abenteuer Stillzeit: Infotreffen für werdende Mütter

Ihr möchtet Euer Baby gerne stillen? Ihr möchtet darauf gut vorbereitet sein? Unsere Stillberaterinnen IBCLC bieten Euch kostenlose Infotreffen an. In dem zweistündigen Treffen erhaltet Ihr qualifiziertes Wissen über das Stillen in den ersten Tagen und darüber hinaus. Wir sprechen mit Euch über Milchbildung, Milcheinschuss, Stillhilfsmittel, Handgewinnung, Häufigkeit des Anlegens, Bonding, Erstes Anlegen im Kreißsaal, Kind im Christlichen Kinderhospital Osnabrück (CKO), Muttermilchernährung bei Frühgeburtlichkeit. Und wir beantworten selbstverständlich all Eure Fragen.

  • Wann? 14-tägig dienstags, 10:00 – 12:00 Uhr
    Nächste Termine:

    202426.11., 10.12.
    20257.1., 21.1., 4.2, 18.2. 4.3., 18.3., 1.4., 15.4., 29.4., 13.5., 27.5., 10.6., 24.6.
  • Wo? Stillzimmer auf der Station A5 im Marienhospital Osnabrück mit Besuch der Entbindungsstation
  • Wer? Werdende Mütter ab der 25. SSW und stationäre Patientinnen
  • Teilnehmerzahl: max. 8

Anmeldung mit Angabe einer Telefonnummer unter:
STILLBERATUNG-MHO@remove-this.nsk.de

Betreuung während eines stationären Aufenthaltes

Die Beratung auf der Station beginnt nach der Entbindung mit einem Erstgespräch. Des Weiteren umfasst das Angebot der Sillberaterinnen während des Krankenhausaufenthaltes folgende Unterstützungsleistungen:

• Förderung des ersten Anlegens: ein früher Stillbeginn unmittelbar nach der Geburt (innerhalb der ersten Stunde) fördert eine intensive Mutter-Kind-Beziehung (Bonding) ein schnelleres Erlernen von effektivem Saugen und Trinkverhalten des Neugeborenen und eine gute, beginnende Muttermilchproduktion

• Beratung und Begleitung bei verschiedenen Stillpositionen sowie zum korrekten Anlegen

• Anleitung zur Entleerung der Brust von Hand

• Schaffung einer angenehmen Stillatmosphäre – Vermittlung von Ruhe und Zeit

• Ermöglichung des 24h Rooming-In

• Ermutigung zu häufigem, uneingeschränktem Stillen

• Aufzeigen des sicheren Umgangs und des Einsatzes von Stillhilfsmitteln

• Beratung zum Stillen in besonderen Situationen der Mutter und des Kindes

• Erläuterung zum Abpumpen, Sammeln und Transportieren von Muttermilch

• Beratung zum Abstillen in besonderen Situationen z.B. medizinische Gründe

• Aufzeigen von alternativen Fütterungsmethoden – wann muss zu gefüttert werden und wie?

• Begleitung bei Brusterkrankungen wie Milchstau oder Mastitis

• Beratung bei der Wahl und Zubereitung von Säuglingsersatznahrung bei nicht stillenden Müttern

• Beratung während eines erneuten Krankenhausaufenthaltes der Mutter und des Kindes, um das Stillen aufrecht erhalten zu können

• Beratung und Begleitung der Mütter, deren Kinder wegen einer Frühgeburt oder Erkrankung im Christlichen Kinderhospital Osnabrück liegen

Kolostrum - Manuelle Brustentleerung

Für Ihr Neugeborenes ist ein guter Start ins Leben besonders wichtig, gerade wenn Sie als Mutter Diabetes haben. Babys von Müttern mit Diabetes haben ein erhöhtes Risiko, nach der Geburt kurzzeitig eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) zu erleben. Der niedrigste Blutzuckerspiegel wird etwa eine Stunde nach der Geburt erwartet.

Um Ihrem Baby einen sanften Übergang zu ermöglichen, ist es hilfreich, wenn es in den ersten 30 Minuten Nahrung bekommt idealerweise frisches Kolostrum. Die wertvollen Enzyme darin unterstützen auf natürliche Weise die Stabilisierung des Blutzuckerspiegels.

Manche Neugeborene sind direkt nach der Geburt noch nicht bereit, an der Brust zu trinken. In solchen Fällen kann frisches Kolostrum direkt gegeben werden, was Ihrem Baby sehr guttut. Wenn das nicht möglich ist, ist mitgebrachtes Kolostrum die beste Alternative - selbst kleine Mengen reichen, da Kolostrum besonders nährstoffreich ist.

Auch bei einem geplanten Kaiserschnitt kann das vorherige Gewinnen von Kolostrum eine wertvolle Unterstützung sein, da es bei Bedarf sofort eingesetzt werden kann.

Anleitung zur Oxytocinmassage (Brustmassage)

Um Ihrem Baby den bestmöglichen Start zu geben, können Sie 1-2 Mal täglich für etwa 5-10 Minuten pro Brust Kolostrum gewinnen.
So bereiten Sie sich sanft darauf vor:

  1. Zunächst waschen Sie Ihre Hände mit warmem Wasser und Flüssigseife. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um Ihre Hände gründlich zu trocknen.
  2. Für die vorbereitende Brustmassage (Oxytocinmassage): Legen Sie Ihre Hände sanft auf Ihre Brust und verschieben Sie das Brustgewebe behutsam hin und her oder auf und ab.
  3. Danach streichen Sie mit den Fingerspitzen vom Brustkorb sanft in Richtung der Brustwarze.
Nehmen Sie sich dabei Zeit und spüren Sie in Ihren Körper hinein - diese sanften Schritte unterstützen Sie und Ihr Baby auf dem Weg zu einem gelungenen Stillstart.
Sanfte Kolostrumgewinnung per Hand
  • Daumen und Zeigefinger 2-3 cm von der Brustwarze entfernt platzieren
  • Brust leicht anheben und in Richtung
Brustkorb führen
  • Brustgewebe sanft auseinander dehnen
  • Finger in einer sanften „Melkbewegung" nach vorne abrollen, dabei nicht auf der Haut rutschen
  • Finger entspannen und Vorgang
wiederholen
  • Kolostrum mit Spritze auffangen
Wichtig:
  • Handentleerung darf niemals Schmerzen verursachen - Brustgewebe nicht drücken oder quetschen
  • Kolostrumgewinnung erst ab der 37.
Schwangerschaftswoche beginnen
  • Die Menge des Kolostrums sagt nichts
über die Stillfähigkeit aus

Hier gibt es ein Video, welches die Kolostrumgewinnung gut erklärt.

Aufbewahrung und Transport von Kolostrum:
  • Verschließen Sie die Spritzen vorsichtig mit einer Verschlusskappe.
  • Beschriften Sie die Spritzen liebevoll mit Ihrem Namen, dem Datum und der Uhrzeit der Kolostrumgewinnung.
  • Legen Sie die Spritzen in einen Zipp-Beutel, ebenfalls beschriftet mit Ihrem Namen und dem Geburtsdatum.
  • Frieren Sie das Kolostrum direkt ein, um es frisch zu halten.
  • Achten Sie beim Transport in die Klinik darauf, dass die Kühlkette nicht unterbrochen wird - eine kleine Kühltasche mit Kühlakkus ist hier ideal.
  • Übergeben Sie den Zipp-Beutel dann einfach an Ihre Hebamme oder das Pflegepersonal.
  • Das Kolostrum kann nach Bedarf in kleinen Portionen genutzt werden, um Ihr Baby optimal zu versorgen.

Ansprechpartnerinnen

Nicole Kurowski
Laktations- und Stillberaterin IBCLC, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin

Brigitte Sindt
Laktations- und Stillberaterin IBCLC, Gesundheits- und Krankenpflegerin

Wencke Scheel
Laktations- und Stillberaterin IBCLC, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin

Nathalie Reddig
Laktations- und Stillberaterin, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin

Kontakt

Büro: Station C5

T 0541 326-8874