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Geruchs- und Geschmacks-Testung
Der Mensch kann mit dem Riechepithel (Riechschleimhaut) des Nasendaches etwa 30.000 Duftstoffe unterscheiden. Das Riechen spielt besonders bei der Nahrungsaufnahme eine wichtige Rolle. Durch "einatmen" der verschiedenen Aromen "schmeckt" uns das Essen oder auch nicht.
Dagegen können von der Zunge vier bzw. fünf Geschmacksqualitäten differenziert werden: süß, sauer, salzig und bitter. Seit einiger Zeit wird außerdem die Geschmacksqualität "umami" hinzugezählt.
Als Hyposmie bezeichnen wir eine teilweisen Verlust des Riechvermögens. Anosmie ist dagegen der Fachbegriff für das vollständige Fehlen der Geruchswahrnehmung.
Eine häufige Ursache für einen zeitweiligen Verlust des Geruchs- und Geschmackssinn ist in den meisten Fällen ein Erkältungsschnupfen. Auch Nasenpolypen oder ein zurückliegendes Schädelhirntrauma können den Geruchssinn beeinträchtigen.
Um die Ursache der Erkrankung herauszufinden, werden in unserer HNO-Ambulanz eine Reihe von diagnostischen Verfahren eingesetzt:
Durchführung einer Geschmacksprüfung (sog. Gustometrie) mit verschiedenen Prüfsubstanzen entsprechend den vier Geschmacksqualitäten. Mit einer Pipette werden diese auf die Zunge aufgetragen und von unserem Fachpersonal dokumentiert.
Geruchsprüfung mit dem erweiterten Sniffin'Sticks-Test: Das Riechtestverfahren mit Sniffin'Sticks ist die Standardempfehlung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Olfaktologie und Gustologie. Es wurde 1995 von Kobal und Hummel entwickelt und besteht aus Screening-, Schwellenbestimmungs-, Diskriminations- und Identifikationstest.
Zum Testen wird eine Stiftkappe abgenommen, der Stift wird 2 cm unter der Nasenöffnung einmalig für 1–2 Atemzüge angeboten. Dies kann ggf. seitengetrennt erfolgen.