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Laterale und mediane Halszysten und Halsfisteln
Halszysten können entweder seitlich am Hals (lateral) oder in der Mitte des Halses (median), dann meist oberhalb des Kehlkopfes, gelegen sein.
Zysten sind mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume, die manchmal auch Verbindungen zur äußeren Haut oder nach innen zu Mund, Rachen, Luftröhre oder Speiseröhre haben können. Dann spricht man von Fisteln.
Mediane Halszysten entstehen durch mangelhafte Rückbildung der Schilddrüsenanlage. Die Schilddrüse entsteht während der embryonalen Entwicklung an der Wurzel der Zunge und "wandert" im Laufe der Entwicklung den Hals hinunter bis sie vor und unter dem Kehlkopf liegt. Auf dem Weg, den sie hierbei zurücklegt, kann es zu Rückbildungsstörungen kommen, aus denen dann die Fisteln entstehen. Diese haben immer eine Verbindung zum Zungenbein, einem spangenartigen Knochen oberhalb des Kehlkopfes.
Seitliche Halszysten entstehen vermutlich ebenfalls aus einer embryonalen Rückbildungsstörung, in diesem Falle der Kiemenbögen. Es wird jedoch auch teilweise die Entstehung aus entzündlich veränderten Lymphknoten am Hals diskutiert.
Halszysten können lange unbemerkt bleiben und fallen nicht selten erst im Erwachsenenalter durch Schwellungen am Hals auf. Teilweise kann es auch zu Entzündungen und Austritt von Flüssigkeit kommen.
Warum sollten Halszysten behandelt werden?
Halszysten können sehr groß werden, so dass schon die kosmetische Auffälligkeit einen Grund zur Behandlung darstellen kann. Auch kommt es in vielen Fällen zu immer wieder auftretenden Entzündungen. Weiterhin besteht in seltenen Fällen das Risiko einer bösartigen Veränderung, die zu einer Krebserkrankung führen kann.
Diagnostik
Am Anfang der Untersuchungen steht immer die Befragung zur Vorgeschichte, zum Verlauf der Schwellung am Hals und eine körperliche Untersuchung mit Abtasten des Halses und Spiegelung des Kehlkopfes. Danach wird in der Regel eine Ultraschalluntersuchung des Halses durchgeführt. Gegebenenfalls können noch weitere Untersuchungen wie Kernspintomographie oder Computertomographie erfolgen.
Therapie
Im Falle von Entzündungen sollte zuerst eine Therapie mit Antibiotika erfolgen. Die Zyste als Ursache verschwindet dadurch jedoch nicht.
Die einzige Möglichkeit für eine dauerhafte Heilung bietet die Operation, bei der die Zyste komplett entfernt werden muss. Im Falle von medianen Halszysten muss auch der mittlere Teil des Zungenbeins entfernt werden. Bei Verbleiben von Zystenresten besteht das hohe Risiko eines Wiederauftretens.
Operationen von lateralen und medianen Halszysten und -fisteln gehören zum regelmäßigen Operationsprogramm unserer Klinik und werden seit vielen Jahren erfolgreich durchgeführt.
Die Operation erfolgt über Zugänge seitlich am Hals oder in der Mitte des Halses oberhalb des Kehlkopfes. Die Hautschnitte werden dabei entlang natürlicher Spannungslinien der Haut angelegt. Dadurch und durch besondere Nahttechnik kann die Entwicklung kosmetisch störender Narben verhindert werden.
Während der Operation besteht auch die Möglichkeit, sogenannte Schnellschnittuntersuchungen durchzuführen. Dafür wird während der Operation eine Gewebeprobe entnommen, die von einem Pathologen sofort mikroskopisch untersucht wird. Sollten sich dabei Hinweise für eine bösartige Erkrankung ergeben, kann die Operation sofort entsprechend erweitert werden.