Fußchirurgie

Der Fuß ist ein komplexes Gebilde aus 26 Knochen, die über 26 Gelenke (27 mit dem oberen Sprunggelenk) miteinander verbunden sind. Er ist spezialisiert auf das Stehen und Gehen und kann durch das Zusammenspiel der 32 Muskeln und Sehnen sowie über 100 Bänder ein mehrfaches des Körpergewichts tragen. Über einen durchschnittlichen Tag verteilt trägt der Fuß etwa 2500 Tonnen Gewicht. In einem Leben tragen uns unsere Füße mehrmals um die Erde – im besten Falle ohne Beschwerden.

Fußschmerzen gehören allerdings zu den häufigsten orthopädischen Beschwerden mit erheblichen Auswirkungen auf die Mobilität und das Wohlbefinden der Betroffenen.

Unser Ziel ist es deshalb, unseren Patienten die dauerhafte Rückkehr in ein mobiles und aktives Leben zu ermöglichen. Dabei kommt ein operativer Eingriff bei Fußerkrankungen oder Erkrankungen am Sprunggelenk erst in Frage, wenn konservative Behandlungskonzepte ausgeschöpft sind, keinen dauerhaften Erfolg mit sich bringen oder nicht erfolgsversprechend sind. Ein weiterer Grund für eine operative Therapie ist die Vermeidung von Folgeschäden. Ausnahmen bilden auch akute Notfälle bei Frakturen des Fußes oder Sprunggelenks.

Hallux valgus

Der Hallux valgus ist das Krankheitsbild, welches am häufigsten zur Vorstellung bei einem Fußchirurgen führt. Beim Hallux valgus kommt es zu einem Abweichen der Großzehe nach außen. Dieses führt dazu, dass der Ballen prominent wird und hier eine vermehrte Druckbelastung auftritt. In seltenen Fällen ist ein Hallux valgus angeboren. In den meisten Fällen entwickelt sich ein Hallux valgus im Laufe des Lebens. Hier sind insbesondere Frauen betroffen. Als wichtigster Risikofaktor besteht eine erbliche Veranlagung. Auch das Tragen entsprechenden modischen Schuhwerks begünstigt die Entstehung eines Hallux valgus. Primär sollte bei einem schmerzhaften Hallux valgus zunächst eine Anpassung des Schuhwerks erfolgen. Weiterhin können Polster benutzt werden, welche im Handel frei verkäuflich sind. Das Tragen von Einlagen oder entsprechenden Hallux valgus-Schienen ist häufig nicht erfolgversprechend. Sollten auch in weitem Schuhwerk Beschwerden bestehen, welche auf die Hallux valgus Fehlstellung zurückzuführen sind, lässt sich in den meisten Fällen nur durch eine operative Korrektur eine Beschwerdelinderung bzw. Beschwerdefreiheit erreichen.

Die Korrektur des Hallux valgus besteht in der Regel aus einer Weichteilkorrektur, wobei die Weichteilstrukturen an der Außenseite des Großzehengrundgelenks mobilisiert werden und einer knöchernen Korrektur, wodurch der Winkel zwischen 1. und 2. Mittelfußknochen verkleinert wird. Hierbei wird entweder der erste Mittelfußknochen durchtrennt und das Mittelfußköpfchen nach außen verschoben oder es erfolgt bei ausgeprägter Fehlstellung eine korrigierende Versteifung des ersten Fußwurzel- Mittelfußgelenkes. In einigen Fällen ist auch eine Umstellung des Großzehengrundgliedes erforderlich, um eine vollständige Korrektur zu erreichen. Daneben ist die operative Korrektur auch mit minimalinvasiven Verfahren möglich. Bei rückläufigen Schmerzen und regelrechter Wundheilung ist schon nach wenigen Tagen die Vollbelastung des operierten Fußes in einem speziellen Schuh, welcher für ca. 6 Wochen getragen wird, möglich. Danach kann wieder normales Schuhwerk getragen werden. In der Regel besteht nach ca. 3 Monaten eine volle Belastbarkeit.

Hallux rigidus

Hallux rigidus bezeichnet den schmerzhaften Verschleiß im Großzehengrundgelenk. Dieser kann ohne größere Ursache oder als Folge eines Unfalles oder einer Fehlstellung des 1. Mittelfußknochens auftreten. Durch die Umbauprozesse im Rahmen des Gelenkverschleißes entstehen knöcherne Anbauten, welche zu einer eine Einschränkung der Beweglichkeit, insbesondere der Streckung der Zehe nach oben führen, was beim Abrollen zunehmend Schmerzen bereitet kann. Konservative Therapiemaßnahmen umfassten eine Versorgung mit steifen Einlagen oder einer Erhöhung unter dem 1. Mittelfußknochen. Möglich sind auch eine Anpassung der Schuhe durch eine Versteifung der Sohle und eine Ballenrolle.

Wenn konservative Therapiemaßnahmen nicht mehr ausreichen, können die Beschwerden durch eine Operation gebessert werden. Die einfachste Möglichkeit umfasst eine Abtragung der knöchernen Stufen, gegebenenfalls mit einer Korrektur der Gelenkstellung. Als neueres Verfahren ist das Einbringen eines Platzhalters in den belasteten Gelenkabschnitten möglich, um dadurch bei reduzierten Schmerzen die Beweglichkeit zu erhalten. Bei schwereren Fällen kann eine Versteifung des Großzehengrundgelenkes erfolgen. Die Beweglichkeit wird dann von dem umliegenden Gelenken mit übernommen, das versteifte Gelenk bleibt nach der Abheilung schmerzfrei. Mit einer Heilungszeit von etwa 3 Monaten muss gerechnet werden.

Kleinzehenfehlstellungen (Hammerzehen, Krallenzehen, Klauenzehen)

Im Rahmen von anderen Fußfehlstellungen können sich auch die Fehlstellung der Zehen 2-5, der sogenannten Kleinzehen, entwickeln. Die häufigsten umfassen dabei Hammerzehen, Krallenzehen und Klauenzehen, aber auch Abweichungen zu den Seiten mit Überlagerung von Zehen sind möglich. Häufig sind diese Veränderungen erworben, in seltenen Fällen angeboren. Keine Korrektur der Fehlstellung durch konservative Maßnahmen ist immer dann möglich, wenn diese noch beweglich (flexibel) ist. Möglichkeiten umfassen hierbei entsprechende Einlagen sowie Zehenringe und Abstandshalter. Sollten die Beschwerden konservativ nicht mehr gut behandelbar sein kann durch eine operative Korrektur, meist der zugrunde liegenden Fehlstellung, eine Beschwerdelinderung erreicht werden. Diese Korrekturen umfassen knöcherne Korrekturen der Mittelfußknochen und der Zehen, seltener auch Versteifungen der Zehengelenke und Korrekturen der Sehnen. Viele diese Eingriffe sind heute minimalinvasiv möglich und können zügig im Spezialschuh belastet werden.

Schmerzen Mittelfuß

Verschiedene Fehlstellungen des Fußes können auch zu einer Überlastung an den Mittelfußknochen führen, welche sich durch Schmerzen unter dem Mittelfußknochenköpfchen bemerkbar macht. Dies tritt z. B. beim Hallux valgus oder beim Spreizfuß auf. Am Fuß zeigen sich oft Schwielen an Stellen mit vermehrter Belastung, dort tritt auch meist der Schmerz auf. Konservative Therapiemaßnahmen umfassten hierbei die Versorgung mit Einlagen oder die Anpassung des Schuhwerkes mit entsprechenden Sohlen, um eine gleichmäßige Verteilung der Belastung zu erreichen. Wenn die Beschwerden andauern, kann durch eine operative Therapie eine gleichmäßige Belastungssituation erreicht werden. Auch hier sind neben den klassischen offenen Operationen minimalinvasive Korrekturen möglich.

Morton-Neuralgie

Bei Fehlstellungen des Fußes oder nach Brüchen der Mittelfußknochen kann es zu einer Reizung des Nervens zwischen zwei Zehen (Interdigitalnerven) kommen. Diese Reizung kann auf Dauer zu einer Verdickung des Nervens, einem sogenannten Neurom, führen. Auch ohne Verdickung treten Schmerzen in den angrenzenden Zehen auf. Durch konservative Maßnahmen wie eine entsprechende Einlagenversorgung oder auch Infiltrationen in den Zehenzwischenraum können eine Beschwerdelinderung erreichen. Sollten die Beschwerden jedoch anhaltend bekannt durch eine operative Freilegung des Nervens wenn nötig sein Entfernung eine dauerhafte Beschwerdelinderung erreicht werden.

Knorpel-Knochen-Defekte am Sprunggelenk

Als Folge von Durchblutungsstörungen im Sprungbein oder auch nach Unfällen kann es zu einem Ausbrechen von Knorpel- Knochen-Stücken aus dem Sprungbein kommen. Es kann versucht werden, durch Ruhigstellung in einer Orthese und Vermeidung von (sportlicher) Belastung eine Heilung oder Beschwerdearmut zu erreichen. Sollte dies nicht gelingen, ist eine operative Versorgung notwendig. Im Rahmen der Operation machen wir uns in einer Gelenkspiegelung zunächst ein Bild vom Knorpelschaden und überprüfen die Stabilität des Sprunggelenks, um mögliche Ursachen für den Knorpelschaden mit behandeln zu können. Da der Defekt nicht wieder einwächst, wird dann in einer offenen Operation der Defektbereich ausgeräumt, bis wieder fester Knorpel und Knochen vorhanden sind. Dieser Defekt wird zunächst angebohrt, mit Knochensubstanz aus dem eigenen Beckenkamm aufgefüllt und mit einer Kollagenmembran bedeckt. Dadurch kann die Bildung eines Ersatzknorpels angeregt werden. Sollten weitere Fehlstellungen oder Schäden an Fuß oder Sprunggelenk bestehen, können diese in der gleichen Operation mit korrigiert werden, um ein gutes Behandlungsergebnis zu erreichen. Nach der Operation ist noch eine längere Entlastung mit Schiene und Orthese notwendig, um den Heilungsprozess nicht zu stören.

Instabilitäten des Sprunggelenks

Als Folge von häufigem Umknicken oder schweren Verletzungen des Sprunggelenks kann eine Instabilität des Bandapparates verbleiben. Das kann zu weiterem Umknicken und weiteren Schäden des Sprunggelenks führen. Sollte ein Schaden am Bandapparat vorliegen, kann dieser durch eine Gelenkspiegelung oder eine offene Operation behandelt werden. Im Vordergrund stehen dabei Maßnahmen, die den Bandapparat mit Gewebe aus der Umgebung verstärken. Nach der Operation ist eine weitere Schonung mit einer Schiene notwendig, um den Heilungsprozess zu einem guten Ergebnis zu bringen.

Fehlstellungen des Fußes (Knick-Senk-Fuß, Plattfuß, Hohlfuß, Spreizfuß)

Durch verschiedene Erkrankungen und Verletzungen, aber häufig auch angeboren, kann der Fuß eine erhebliche Fehlstellung entwickeln. Häufig sind dabei Fehlstellungen des Fersenbeins ursächlich. Durch die Überlastung der Innenseite kann es zu einem Plattfuß kommen, bei dem das Längsgewölbe fast völlig aufgehoben ist. Durch eine Überlastung der Außenseite (beim Hohlfuß) kann es zu häufigem Umknicken kommen. Fehlstellungen der Mittelfußknochen können zu Zehenfehlstellungen und schmerzhafter Fehlbelastung des Vorfußes führen. Konservativ kann durch Einlagenversorgung, Physiotherapie mit Kräftigung der stabilisierenden Muskulatur oder eine Schuhzurichtung die Stellung des Fußes verbessert werden.

Sollte dies nicht ausreichen und der Fuß weiter Beschwerden bereiten, kann durch eine Operation die Fußstellung korrigiert werden. Diese komplexen Eingriffe erfordern eine Verschiebung oder Verlängerung des Fersenbeins sowie eine Anpassung der umgebenden Weichteile (Achillessehne, Plantarfaszie, Sehnen an der Fußinnenseite oder Fußaußenseite). Teilweise müssen noch weiteren Korrekturen an Knochen und Gelenken der Fußwurzel erfolgen, um die Fußstellung gerade auszurichten. Nach einer Operation muss der Fuß bis zur Heilung der Knochen entlastet werden. Durch einen solchen Eingriff kann ein gerader Auftritt mit einer gleichmäßigen Belastung des Fußes erreicht werden.

Arthrose von OSG und Fußwurzelgelenken

Jedes der Gelenke am Fuß kann durch Unfälle oder Überlastung verschleißen. Dies führt zunächst zu Schmerzen bei der Belastung, später zu einer Einschränkung bestimmter Bewegungsrichtungen und zu Veränderungen des Gangbildes. Die konservative Behandlung umfasst hier dämpfende und stützende Einlagen, die Anpassung der Schuhsohlen und Schmerztherapie sowie Injektionen am betroffenen Gelenk. Sollten die Beschwerden sich verschlechtern, kann eine operative Behandlung helfen. Dabei gibt es, abhängig vom Gelenk, verschiedene Möglichkeiten.

Am oberen Sprunggelenk:

Ein gelenkerhaltendes Verfahren ist die Umstellungsosteotomie des Schienbeins über dem Sprunggelenk. Dabei erfolgt eine auf- oder zuklappende Korrektur des Schienbeins, welche mit einer Titanplatte gesichert wird. Dadurch wird die Belastung im oberen Sprunggelenk in bisher wenig belastete Bereich verschoben.

Bei noch guter Beweglichkeit ist die Implantation einer Sprunggelenksendoprothese (TEP), eines künstlichen Sprunggelenks, möglich. Durch die Entwicklung der letzten Jahre sind gute Ergebnisse in 94% über 5 Jahre und 84% über 10 Jahre möglich.

Eine weitere Möglichkeit zur Behandlung von Verschleißerkrankungen des oberen Sprunggelenks ist die Versteifung in einer günstigen Stellung. Dabei werden noch bestehende Knorpelreste entfernt und die ehemalige Gelenkteile aufeinandergestellt. Der Eingriff kann minimalinvasiv über eine Gelenkspiegelung oder offen erfolgen. Die Befestigung erfolgt dann mit Schrauben und/oder Platten.

Wenn das obere und hintere untere Sprunggelenk verschlissen sind, kann eine Stabilisierung aller Gelenkanteile mit einem Nagel durchgeführt werden, der Fersenbein, Sprungbein und Schienbein miteinander verbindet.

Bei den übrigen Gelenken der Fußwurzel (unteres Sprunggelenk sowie die Gelenke zwischen den kleinen Fußwurzelknochen und zwischen Fußwurzel und Mittelfußknochen) besteht als Operation nur die Möglichkeit, störende Knochenstufen abzutragen, was jedoch zu einer Instabilität führen kann, oder eine Versteifungsoperation. Wenn der Gelenkverschleiß durch eine Fehlstellung bedingt ist, kann in manchen Fällen durch eine Versteifung gleichzeitig die Fehlstellung korrigiert werden.

Nach einer Versteifungsoperation muss der Knochen zunächst sicher zusammenwachsen. Dazu ist eine Ruhigstellung in einer Schiene und später einem Spezialstiefel notwendig.

Achillessehnenschmerzen

Die Achillessehne verbindet die Wadenmuskulatur mit dem Fersenbein und läuft damit etwa vom unteren Drittel des Unterschenkels aus der Muskulatur heraus bis zum hinteren, unteren Ende des Fersenbeins. Damit überträgt sie die Kraft, die benötigt wird, um das Bein vom Boden abzustoßen.

Achillessehnenbeschwerden sind eine häufige Erkrankung in der orthopädischen Sprechstunde. Ursache dieser Beschwerden sind meist dauerhafte oder wiederkehrende Überlastungssituationen. Diese führen nach und nach zu einer Schädigung des Sehnengewebes und Entzündungsreaktionen mit folgenden Umbauprozessen. Der Körper versucht, die Sehnenschädigungen zu heilen und die Belastung zu verringern. Deshalb kommt es in der Folge zu einer tastbaren Verdickung der Sehne.

Überlastungsschäden der Achillessehne sind zunächst konservativ, d.h. ohne eine Operation, zu behandeln. Als wirksames Mittel hat sich dabei exzentrisches Krafttraining erwiesen. Dabei kann durch eine wiederkehrende kontrollierte Dehnung der Muskulatur und die Krafteinwirkung auf die Sehne durch Umbauprozesse eine Sehnenheilung stattfinden. Die Sehne selbst kann nicht gedehnt werden.

Wenn die Beschwerden dauerhaft verbleiben, kann durch eine Operation das überschüssige Narbengewebe entfernt werden.

Achillessehnenriss

Durch Überlastung der Achillessehne und narbige Umbauprozess kann die Sehne so weit geschädigt werden, dass sie durch eine kurze Belastung (Sprint, Sprung, Ausfallschritt oder ähnliches) reißt. Seltener ist eine direkte Verletzung ursächlich. Wenn keine offene Wunde vorliegt, kann die Sehne bei gutem Kontakt der beiden Enden konservativ behandelt werden. Dazu muss für mehrere Wochen ein Spezialstiefel getragen werden. Es besteht hier das Risiko, dass eine Kraftminderung verbleibt, die insbesondere bei sportlich aktiven Menschen oder in körperlich anstrengenden Berufen auffällig werden kann.

Operativ kann die Naht minimalinvasiv durch mehrere kleine Schnitte auf der Höhe der beiden Sehnenanteile erfolgen. Seltener kann die Naht auch durch einen längeren Schnitt als offene Operation erfolgen.

Hinterer Fersensporn und Haglund-Ferse

Die Achillessehne setzt am Fersenbein. Durch eine Formvariante des Fersenbeins mit einem Knochenhöcker (Haglund-Exostose) bedingt kann es zu einer Mehrbelastung der Sehne knapp über dem Ansatz am Knochen kommen. Hier kommt es zu Schleimbeutelentzündungen, narbigen Veränderungen der Sehne und auch zur Ausbildung von knöchernen Ausziehungen am Fersenbein (Fersensporn). Durch exzentrisches Training kann auch hier eine Verbesserung der Situation erreicht werden, aber mit weniger Erfolg als bei reinen Veränderungen der Sehne. Zusätzliche Therapiemaßnahmen sind Stoßwellenbehandlung und Bestrahlungen.

Wenn einzig der Knochenhöcker (Haglund-Ferse) das Problem darstellt, kann diese in endoskopischer Technik abgefräst werden. Die Sehne bleibt dann am Knochen unberührt. Hierbei ist nach Abheilung der Operationswunden eine zügige Vollbelastung wieder möglich.

Wenn jedoch auch Veränderungen an der Sehne vorliegen, müssen diese häufig auch ausgeschnitten werden. Dazu ist eine offene Operation notwendig. Die Sehne wird vom Knochen gelöst, die Veränderungen an Knochen und Sehne entfernt, der Knochenhöcker abgetragen und die Sehne mit einem Ankersystem wieder am Knochen befestigt.

Nach einer solchen Operation muss zunächst ein Spezialstiefel getragen werden.

Plantarfasziitis (Unterer Fersensporn)

Die Plantarfaszie verbindet das Fersenbein mit den Köpfchen der Mittelfußknochen und den Grundgelenken der Zehen und formt zusammen mit anderen Strukturen die Gewölbestruktur der Fußsohle. Zudem bildet sie eine Stabilisierung für das Fettpolster der Fußsohle. Außerdem schützt sie die darunter liegenden Nerven, Gefäße und Muskeln.

Durch eine Überlastung der Sehnenplatte (durch Sport, Beruf) kommt es zu wiederholten kleinen Verletzungen in der Struktur der Plantarfaszie. Der Körper versucht, diese zu reparieren, sodass es zu Entzündungsreaktionen kommt. Insbesondere am Fersenbein kommt es dabei auch zu Verknöcherungen der Sehnenplatte, die im Röntgenbild als plantarer Fersensporn sichtbar wird. Der Fersensporn ist nicht Ursache der Beschwerden, sondern eine Folge.

Es ist möglich, die Beschwerden ohne Operation zu verringern. Grundlage dafür ist eine konsequente Übungstherapie über mehrere Monate, die man ohne großen Aufwand durchführen kann.

Knochenbrüche und Fehlstellungen nach Knochenbrüchen

An Fuß und Sprunggelenk treten regelmäßig auch Verletzungen durch Unfälle auf. Dieses umfasst neben der Bänderverletzungen, die meist ohne Operation mit Orthesen behandelt werden können.

So lange Knochenbrüche in günstiger Stellung stehen, können diese auch konservativ behandelt werden. Behandlung erfordert dann meist eine Ruhigstellung in einer Schiene oder einem spezial Schuh/- Stiefel.

Bestimmte Knochenbrüche und Verrenkung an im Fußskelett bedingt jedoch eine operative Versorgung. Dazu verwenden wir modernen Materialien und winkelstabile Implantate.

Revisionseingriffe bei Komplikationen

Komplikationen bei Operationen am Fuß sind nicht selten. Meist handelt es sich jedoch um oberflächliche Wundheilungsstörungen oder Schwellungen. Seltener kann es im Verlauf der Zeit zu einem Abweichen von der zuvor korrigierten Fußstellung kommen.

Sollten durch die Fehlstellung erneute Beschwerden auftreten, können diese entweder durch konservative Maßnahmen wie die Anpassung des Schuhwerkes oder Einlagenversorgung ausgeglichen werden. Wenn dies nicht ausreicht, kann eine erneute Operation notwendig werden.

Um frühzeitig Komplikationen zu erkennen und Schwierigkeiten im Heilungsverlauf zu beseitigen, bestellen wir sie regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen ein. Jederzeit können Sie sich in unserer Sprechstunde melden, wenn Schwierigkeiten nach einer Operation auftreten.

Operationen bei rheumatisch bedingten Fußveränderungen

Auch durch rheumatische Erkrankungen könne sich im Verlauf Fußfehlstellung entwickeln. Durch die effektiven konservativen, insbesondere medikamentösen, Behandlungsmaßnahmen rheumatischer Erkrankungen sind diese Fehlstellung mittlerweile selten geworden.

Wenn trotz konservativer Behandlungsmaßnahmen Beschwerden verbleiben, können diese auch durch eine operative Behandlung verbessert werden. Typischerweise werden hier eher versteifende Verfahren verwendet.

Operationsverfahren

Offene Eingriffe

Die meisten fußchirurgischen Eingriffe werden typischerweise als offene Operation durchgeführt. Dabei werden die Hautschnitte so gewählt, dass über möglichst wenige Zugänge das OP-Gebiet eingesehen werden kann.

Arthroskopische Eingriffe

Viele Eingriffe im Bereich des oberen und hinteren unteren Sprunggelenkes (Subtalargelenk) bieten wir auch als arthroskopische Verfahren (Gelenkspülung) an. Dazu gehören Eingriffe bei Instabilität des Sprunggelenkes, bei Knorpel-Knochen-Schäden, bei der Haglund-Ferse sowie Versteifungsoperationen am oberen und am hinteren unteren Sprunggelenk.

Minimalinvasive Eingriffe

In unserer Klinik wären Eingriffe zur Korrektur von Fehlstellungen der Mittelfußknochen oder der Zehen auch minimal invasiv durchgeführt. Auch null Verschiebungen des Fersenbeines sind über kleine Hautschnitte möglich. Bei diesen Eingriffen werden über kleine Hautschnitte die Instrumente eingeführt und der Knochen durchtrennt. Korrekturen am 1. Mittelfußknochen (z. B. beim Hallux valgus) oder am Fersenbein werden mit Schrauben stabilisiert, Korrekturen an den anderen Mittelfußknochen oder an den Zehen können ohne weitere interne Stabilisierung mit Tapeverbänden gehalten werden.

Zweitmeinungsverfahren

In der Fuß- und Sprunggelenkschirurgie sind oft komplexere Eingriffe nötig, um Fehlstellungen zu korrigieren. Sollten Sie Fragen haben oder sich unsicher sein, stehen wir gerne auch für eine Zweitmeinung zu Verfügung. Bringen Sie zu einem solchen Termin bitte alle dazu vorliegenden Unterlagen und Aufnahmen (Röntgen, CT, MRT) mit.